Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 46

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desregierung! Und: Je früher, desto besser für unser Land! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) – Aber vielleicht haben Sie diese Überlegungen ohnehin schon in Ihre Prognosen einbezogen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Regler.)

JASG-Maßnahmen, Herr Minister, dürfen nicht als „Parkplatz“ missverstanden werden, um Jugendarbeitslosigkeit zu beschönigen oder zu vertuschen. Die Zeit im JASG muss aktiv genutzt werden, um Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken und diese für einen Arbeitsplatz zu qualifizieren. Da darf keinesfalls gespart werden! Da ist das Beste gerade gut genug!

Deshalb sollte die Finanzierung des JASG nicht ausschließlich aus den Mitteln der Arbeitsmarktförderung erfolgen. Um die Qualität zu sichern, sollten auch Steuermittel herangezogen werden. Schließlich geht es um die Zukunft unserer Jugend, und die sollte es uns wert sein, meine ich.

Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren auf der rechten Seite dieses Hauses, war die Zukunft der Jugend in der letzten Sitzung des Sozialausschusses nicht einmal eine Diskussion wert, denn Sie haben unseren Antrag betreffend „Der Jugend faire Chancen für die Zukunft eröffnen“ kraft Ihrer Mehrheit schon wieder vertagt. Ich weiß nicht, warum Sie sich diesem Thema nicht stellen wollen, denn eine bessere Berufs- und Bildungsberatung, gebührenfreies Nachholen des Hauptschulabschlusses für alle, Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen, ein fairer Lastenausgleich zwischen aus­bildenden und nicht ausbildenden Betrieben, höchste Qualität der Lehrlings­aus­bil­dung – das alles müsste eigentlich auch Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, ein Anliegen sein. (Abg. Amon: Ist es auch!)

Wir brauchen dringend eine Verbreiterung der Ausbildung, die auch dann Zukunfts­perspektiven bietet, wenn sich die Anforderungsprofile der Wirtschaft ändern, und keine Schmalspurausbildungen, die in eine Sackgasse führen. Jugendarbeitslosigkeit ist nicht nur ein immer dringlicher werdendes politisches Problem, sie ist sozialer Sprengstoff, sie ist eine menschliche Tragödie. Und darüber nicht einmal reden zu wollen, ist eine Schande! (Beifall bei der SPÖ.)

17.01

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wöginger. – Bitte.

 


17.02

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Mich als jungen Abgeordneten freut es, dass im Rahmen dieses Arbeitsmarktreformgesetzes auch wichtige Maßnahmen für unseren Lehrstel­lenmarkt und somit für unsere Jugend beschlossen werden.

Wir alle wissen aus unserer täglichen politischen Arbeit in unseren Wahlkreisen, dass es eines der wichtigsten Anliegen unserer Jugend ist, eine Lehrstelle, einen Job, einen Arbeitsplatz zu finden. Darum verlängern wir mit dem heutigen Beschluss die bewähr­ten Maßnahmen des Jugendausbildungs-Sicherungsgesetzes und bieten dadurch allen Jugendlichen der nächsten beiden Jahrgänge, die eine Lehrstelle suchen, eine Aus­bildungsmöglichkeit.

Die Lehrgangsdauer wird auf bis zu 12 Monate ausgeweitet, und für die Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung werden zusätzlich Lehrgänge eingerichtet. Das heißt, es wird ein noch besseres Auffangnetz für jene geschaffen, die nicht gleich eine Lehrstelle finden, und die Lehrgangszeit wird angerechnet und kann somit effizient für den Ein­zelnen genutzt werden. – Also wieder ein wichtiger und richtiger Schritt zur Verrin-


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