Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 120

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Und dafür wäre der Vorschlag der Arbeitslosenanwaltschaft, ganz egal, ob Sie dem konkreten Modell näher treten wollen oder einen anderen Vorschlag haben, unserer Meinung nach eine sehr wichtige Maßnahme, damit die betroffenen Personen nicht weiter von Stigmatisierung, von Ausgrenzung bedroht und betroffen sind. (Beifall bei den Grünen.)

21.37

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Huainigg. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten.

Bevor der Herr Abgeordnete das Wort ergreift, möchte ich ihm aber herzlich zu seinem heutigen Geburtstag gratulieren! (Allgemeiner Beifall.)

 


21.38

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Seht geehrte Damen und Herren im Hohen Haus! Vielen Dank für die Glückwünsche!

Jeder Arbeitslose ist ein Arbeitsloser zu viel. Man muss auch sehen, dass sich natürlich hinter jeder Arbeitslosigkeit auch persönliche Schicksale verbergen, dass man weniger Einkommen, weniger Familieneinkommen zur Verfügung hat. Man muss die Armutsfalle bedenken, und arbeitslose Menschen fallen oft auch in eine gewisse Zeitlosigkeit, es ist schwierig, soziale Kontakte zu halten, aus einem Team heraus­geworfen zu werden. Es ist wirklich ein großes Bestreben der Bundesregierung, arbeitslose Menschen in die Arbeitswelt zurückzuführen.

Es gibt in diesem Zusammenhang viele Versuche. Ich sehe das bei behinderten Menschen, wo wir zum Beispiel die integrative Berufsausbildung geschaffen haben, womit ein wichtiger Schritt von der Schule in die Berufswelt ermöglicht werden wird. Weiters geschieht das durch die teilqualifizierte Lehre und durch die persönliche Assis­tenz am Arbeitsplatz, wo wir Möglichkeiten für Menschen mit hohem Pflegebedarf geschaffen haben, um sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dadurch bekommen sie auch die erforderliche Pflege und Unterstützung in der Arbeit und können einer Be­schäftigung nachgehen beziehungsweise dieser auch bei Zunahme der Behinderung weiterhin nachgehen. (Beifall bei der ÖVP, den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der Grünen.)

Den Stein der Weisen haben wir allerdings noch nicht gefunden, muss man zugeben – und ich glaube auch nicht, dass diese Anwaltschaft, die Sie da anregen, der Stein der Weisen wäre, würde diese doch, denke ich, einen zusätzlichen Behördenweg darstellen. Überdies bestünde dann die Gefahr, dass sich wie das AMS auch andere Behörden sozusagen abputzen und sagen: Dafür ist ohnehin die Anwaltschaft zuständig, da entledigen wir uns der Verantwortung!

Ich fände es sinnvoller, bestehende Einrichtungen mehr in die Pflicht zu nehmen, dass sie ihre Aufgaben verstärkt wahrnehmen, und ich fände es auch überlegenswert, Kompetenzen zu erweitern, so zum Beispiel – das wird ja sicherlich auch die an­schließende Diskussion ergeben –, ob man nicht die Volksanwaltschaft auch damit beauftragen sollte, nachgeordnete, ausgelagerte Stellen wie das AMS zu kontrol­lieren – und, wenn es Probleme gibt, einzuschreiten.

Jedenfalls meine ich, dass Ihr Antrag eine wichtige Anregung ist, um diese Diskussion, die wichtig ist, zu führen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

21.41

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Silhavy. 5 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


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