Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 133

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Zur Frage 6: „Welche Maßnahmen stellen sicher, dass die Erfolgsgeschichte des berufsbildenden Schulwesens auch in Zukunft fortgesetzt werden kann?“

Erstens einmal, dass wir berufsbildendes Schulwesen und allgemeines Schulwesen nicht miteinander vermischen. Das ist einmal das Erste! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Das Zweite ist, dass wir für zusätzliche Schülerinnen und Schüler an den berufs­bildenden Schulen auch zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stellen. Das wird gemacht! Für Schülerinnen und Schüler, die mehr an den berufsbildenden Schulen sind, schicken wir auch mehr Lehrerinnen und Lehrer an die Schulen. Wir bauen zielorientiert die berufsbildenden Schulen aus. Seit 1995 haben wir 30 000 Plätze mehr an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen geschaffen.

Meine Damen und Herren! Zukunftsorientierte Bildungspolitik heißt, gute Rahmen­bedingungen zu schaffen: von der baulichen Voraussetzung her, von den Computern her, von der Einrichtung her, von den Möglichkeiten her, die an den Schulen gegeben sind. Gute Bildungspolitik heißt, bestqualifizierte Lehrer und Lehrerinnen zu haben – und Gott sei Dank haben wir diese in Österreich! Ich höre immer wieder, welch gute Leistungen von den Lehrerinnen und Lehrern erbracht werden – und gerade zu Schulende sollte man wieder einmal ein Danke dafür sagen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Gute Bildungspolitik heißt auch, die Qualität des Unterrichts, die Qualität des Angebo­tes kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ich lade Sie alle ein, mit der Qualitätsoffensive 2004 und mit dem Bildungsplan 2010 mit uns in Richtung Qualitätsentwicklung des Schulwesens zu gehen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.32

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.

Erste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rossmann. 10 Minuten Redezeit. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


15.32

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminis­terin! Mich freut, dass wir hier heute im Zusammenhang mit dieser Dringlichen Anfrage auch einmal die Widersprüchlichkeit und die tief-sozialistischen, ideologisch geprägten Bildungsvorschläge der SPÖ diskutieren können. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Um über die heutige Bildungspolitik zu sprechen und um diese besser analysieren zu können, muss man aber – und ich erlaube mir das jetzt – einen Sprung zurück in die Vergangenheit machen; zurückgehend bis in die siebziger Jahre, also bis in die Zeit der SPÖ-Alleinregierung. Mit Beginn der 68er-Bewegung wurde plötzlich jeglicher Autoritätsgedanke und jeder Leistungsgedanke in Frage gestellt. Jeder in meinem Alter kann sich noch sehr gut daran erinnern; das war meine Jugendzeit, in der es einfach wahnsinnig „uncool“ gewesen wäre, würde man heute sagen, etwas – und wäre es auch nur in irgendeiner Form gewesen – als Autorität anzuerkennen.

Parallel dazu entwickelte sich aber bald seitens der SPÖ-Alleinregierung – unter dem Titel „Chancengleichheit“ – die so genannte sozialistische Schulpolitik. (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Das werde ich Ihnen gleich sagen, was da passiert ist! Von da an begann ein ständiges Herunternivellieren der Leistungen; sämtliche Leistungen wurden in Frage gestellt. (Abg. Binder: ... Das ist unmöglich!) – Ich wusste, dass Sie jetzt aufschreien werden; mit dem habe ich gerechnet! Trotzdem werde ich Ihnen noch Weiteres schildern!

 


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