Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 83

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Herr Dr. Moser hat – das war sicherlich keine Frage – keine schlechte Figur gemacht: Er war schnell im Reden, er war leicht nervös – das ist zugegebenermaßen auch ver­ständlich. Was aber die Fachkompetenz betrifft, so konnte er Mayer und Nowotny in keinster Weise das Wasser reichen!

Aber wir nehmen zur Kenntnis: Die Mehrheit entscheidet, die Mehrheit versteckt sich hinter irgendwelchen Aussagen. (Zwischenruf des Abg. Wittauer.) – Herr Kollege Fasslabend, ich gehöre zu jenen, die Sie eigentlich sehr, sehr schätzen, aber was Sie heute hier von sich gegeben haben, war aus meiner Sicht einstudiert wie von einem Schauspieler, der von irgendetwas berichtet, bei dem er gar nicht dabei gewesen ist. Sie sprachen wie nach einem Drehbuch, das Sie vorgelegt bekommen haben. – Ich glaube, du weißt, was ich meine.

Meine Damen und Herren! Ich denke auch, in Zukunft sollten wir für uns daraus unsere Schlüsse ziehen. Schalten wir die Öffentlichkeit doch nicht aus! Scheuen wir uns nicht, zu sagen: Wenn jemand sich für solch ein Amt bewirbt, dann wird er auch nichts dage­gen haben, dass sich eine breite Öffentlichkeit über seine Fähigkeit ein Bild machen kann! (Abg. Scheibner: War 1992 ein Hearing?) – 1992 war kein Hearing. (Abg. Scheibner: Warum nicht?) Es kam nicht dazu, weil Sie sich mit der ÖVP auf andere Weise durchgesetzt haben. (Abg. Scheibner: Was? Vorher? Vor der Abstimmung?)

Herr Kollege Scheibner! Es hat genauso Absprachen vorher gegeben wie jetzt auch. (Abg. Scheibner: Na geh!) Das nach zehn oder zwölf Jahren aufzurühren, ist eigent­lich verlorene Liebesmüh. (Abg. Scheibner: Ich wollte nur wissen, ob es ein öffentli­ches Hearing gegeben hat!)

Tatsache ist: Dieses Mal war in jeder Facette des Hearings Ihre Zielrichtung erkennbar. Sie war auch dadurch gut erkennbar, dass Ihre Hearing-Teilnehmer sich großteils da­durch hervorgetan haben, sich immer abzuwechseln. Niemand von Ihrer Fraktion hat alle Kandidatinnen und Kandidaten gehört! Sie haben immer rechtzeitig dafür gesorgt, dass wieder der Ersatz gekommen ist. Wir Sozialdemokraten sind vom Anfang bis zum Ende da gewesen und waren für jeden Kandidaten ein Gesprächspartner. (Abg. Scheibner: Was Sie alles beobachten!)

Ich war den ganzen Tag herinnen, Herr Kollege Scheibner, daher weiß ich das. (Abg. Scheibner: Da hätten Sie aber auf die Kandidaten aufpassen müssen und nicht auf die FPÖ-Mitglieder!) Das allein ist die Gewähr dafür, ein objektives Bild zeichnen zu können: Wer dabei ist, kann darüber reden!

Sie waren die meiste Zeit nicht dabei. Wir werden diesen Kandidaten natürlich jetzt nicht unterstützen! (Beifall bei der SPÖ.)

14.51

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Mag. Regler. Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte.

 


14.51

Abgeordneter Dipl.-Ing. Mag. Roderich Regler (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich war die ganze Zeit bei dem Hearing dabei, ich habe keine einzige Minute versäumt (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP), und ich kann Ihnen sagen: Es war ein reales Hearing! (Beifall bei der ÖVP.)

Es war kein „virtuelles Hearing“, kein „Cyber-Hearing“, keine „Farce“, kein „Schauspiel“, was alles schon gesagt worden ist. Ich kann Ihnen auch versichern: Für uns war das Ergebnis des Hearings sehr wohl relevant! (Ironische Heiterkeit der Abg. Mag. Wurm.)

Ich bin auch der Meinung, die schon von vielen geäußert worden ist, dass es ein her­vorragendes Hearing war (Ruf bei der SPÖ: „Super“ war das!), weil alle Kandidaten


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