heute eine Regelung beschließen, die einerseits die Jahre 2002 und 2003 rückwirkend saniert, andererseits auch eine Lösung findet, die für die Zukunft gilt und damit sicherstellt, dass der Wirtschaftsstandort und Arbeitsstandort Österreich auch von energieintensiven Unternehmen genutzt werden kann.
Die Alternative wäre gewesen, dass viele energieintensive Unternehmen ihre Produktion hätten verlagern müssen.
Ich bedanke mich auch beim Finanzministerium, dass für einen Sonderfall, nämlich die Frage der Behandlung des Petrolkokses, der nicht nur für Heizzwecke verwendet wird, bei der Zementklinkererzeugung etwa, sondern der auch für chemische Prozesse notwendig ist, eine Regelung gefunden wurde, indem im Erlassweg sichergestellt wird, dass 60 Prozent des verwendeten Petrolkokses nicht für das Verheizen angerechnet wird, also nicht unter die Abgabe fällt, sondern für diesen chemischen Prozess erforderlich ist. Dadurch kann eine existentielle Bedrohung vor allem für zwei Unternehmen der Zementindustrie beseitigt werden.
In diesem Sinne ist es ein guter Schritt
für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich. (Beifall bei der ÖVP
und den Freiheitlichen.)
14.07
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Moser. – Bitte.
14.07
Abgeordneter Mag. Johann Moser (SPÖ): Hohes Haus! Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Die zur Diskussion stehenden Gesetzesänderungen erfolgen auch – wie ja schon mein Vorredner gesagt hat –, um die EU-Konformität herzustellen. Damit sind für die Wirtschaft auch die Jahre 2002 und 2003 entsprechend saniert.
Es haben ja zwei wesentliche Änderungen stattgefunden: Erstens wurde die Anspruchsgrenze um immerhin 43 Prozent hinaufgesetzt, und zweitens wurden zwei neue Energieträger mit einbezogen. Diese zwei wesentlichen Änderungen lassen für uns aber drei Fragen offen.
Die erste Frage ist: Wie viele Unternehmen fliegen durch die Hinaufsetzung der Mindestgrenze jetzt aus diesem Bereich hinaus? – Sie wird wahrscheinlich zum Teil durch höhere Preise und Besteuerungen wieder kompensiert:
Die zweite Frage: Inwieweit werden Energiesubstitutionen stattfinden?
Zur dritten Frage: Für uns ist auch relevant, dass es hier eine asymmetrische Vergütung gibt. Wir haben jetzt Vergütungen für die Wirtschaft, was vernünftig ist. Ich halte es für wichtig, dass auch Standsortsicherung betrieben wird. Wir haben eine Vergütung für die Landwirtschaft im Rahmen der letzten Steuerdiskussion. Aber für viele Pendler beziehungsweise was das Kilometergeld betrifft, ist eigentlich noch nichts Ausreichendes getan worden. Es gibt also eine Asymmetrie in der Vergütung. Unsere dritte Frage daher: Was wurde hier nicht gemacht, was wurde nicht in Angriff genommen? – Das ist die ökologische Lenkung zwischen den einzelnen Energieträgern. Und das halten wir für wichtig, weil wir wissen, dass wir damit die entsprechenden Wirkungsgrade der einzelnen Energieträger, aber auch die Immissionsschäden berücksichtigen könnten.
Trotz dieser drei offenen Fragen werden
wir Sozialdemokraten dieser Gesetzesänderung aber zustimmen. – Danke
schön. (Beifall bei der SPÖ.)
14.09