Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 92

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Mein Problem geht aber noch ein Stück weiter: Sie mussten eine öffentliche Institution absiedeln, nämlich die Statistik Austria, die jetzt wieder im privaten Bereich eingemietet ist. Das ist – lassen Sie mich den generellen Abschluss finden – insgesamt bei diesem Bundesimmobilien-Management beziehungsweise bei der Einmietung von Bundesinsti­tutionen in Gebäuden des freien Marktes für mich das Problem, dass dann ständig Budgetmittel abfließen.

Zusammengefasst bedeutet das: Wir lehnen das Gesetz vorsichtshalber ab, danken aber gleichzeitig dafür, dass in Sachen Klimt-Villa doch ein kultureller Konsens herge­stellt werden konnte. Hoffentlich können wir in einer nächsten Sitzung dann noch näher über den Ausbau dieses Kulturjuwels und dieses kulturellen Erbes diskutieren. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

14.38

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Neudeck. – Bitte. (Zwischenruf des Abg. Faul.)

 


14.39

Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche): Kollege Faul! Das war schon wieder der verkehrte Zwischenruf! – Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Beim vorliegenden Tagesordnungspunkt handelt es sich um die Ausgliederung der Bundesgebäude am Standort Kärntner Straße und deren Überantwortung an die BIG. Kollegin Moser hat das schon positiv beurteilt, und was das bedeutet, wenn auch die Opposition ein positives Immobilienmanagement sieht, so möchte ich keine weite­ren Worte darüber verlieren.

Verwundert bin ich etwas über Kollegin Bures, die nach wie vor, obwohl jetzt schon die Daten über die Veräußerung der Bundeswohngesellschaften vorliegen, noch immer der Meinung ist, dass es sich hiebei um keine gute Verkaufssituation gehandelt habe.

Wenn ich mich daran erinnere, dass Sie auch bei der einen Wiener Tochtergesellschaft die Gemeinnützigkeit eigentlich nur so lange hochhalten wollten, bis eine in der Farbe richtige Gesellschaft Eigentümer dieser Gemeinnützigen – oder nicht mehr Gemein­nützigen – wurde, dann sehe ich Ihre Kritik als ein Schlagen von politischem Kleingeld und nicht als einen inhaltlichen Kritikpunkt.

Wir haben im letzten Ausschuss eine Grundstücksnummer, nämlich die Feldmühlgasse im 13. Bezirk, nicht von der Liste der historisch bedeutsamen Gebäude genommen, weil sich hinter diesem Objekt das letzte Atelier des weltbekannten Malers Gustav Klimt befindet und dort seit vielen Jahren ein Verein die Gedenkstätte für Gustav Klimt betreibt und wir daher allen Anbietern die Möglichkeit geben wollten, nicht nur über den Preis in den Besitz dieses Objektes zu kommen, sondern auch, dieses kulturhistorisch wertvolle Objekt mit einem Kulturkonzept zu versehen.

Ich würde daher vorschlagen, dass man zwar schon jetzt in die Vergabeverhandlungen eintritt, das Objekt aber erst von der Liste der historisch bedeutsamen Objekte nimmt, wenn wir sowohl eine Preisfixierung als auch eine Fixierung hinsichtlich des Konzeptes haben, und würde in diesem Zusammenhang vorschlagen, dass man hier eine Ge­wichtung vornimmt, indem man sagt: Es gibt die Gewichtung des Preises mit einem bestimmten Prozentsatz und die Gewichtung des kulturhistorischen Konzeptes mit einem bestimmten Prozentsatz. Es sollten das Preisangebot und das Angebot des kul­turhistorischen Konzepts getrennt abgegeben werden, sodass eine getrennte Bewer­tung erfolgen kann und erst bei Zusammenführung dieser beiden Komponenten der Bestbieter feststeht.

Es sind damit dem Objekt und der kulturhistorischen Bedeutung, glaube ich, positive Aspekte abzugewinnen, und ich glaube, dass dadurch auch der Museenlandschaft und


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