Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 146

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studium bereits eingerichtet? – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der SPÖ.)

15.59

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Schasching 3 Minuten zu uns. – Bitte.

 


15.59

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Zum Tagesordnungspunkt Akademien-Studiengesetz zu sprechen, habe ich mir vorgenommen, und zwar über die Verleihung eines Diplom­grades für Pädagogen.

„Diplom-Pädagoge“ – gut, schön, hat keine Auswirkungen aufs Budget, leider auch keine Auswirkungen auf die Qualität und schon gar keine Auswirkungen auf dringend notwendige Veränderungen in pädagogischer oder schulorganisatorischer Hinsicht. Schulschluss ist, und Schulschluss ist leider für viele Lehrerinnen und Lehrer in Österreich ein für alle Mal, wissen wir doch, dass viele von denen, die sich vielleicht jetzt den Titel „Diplom-Pädagogin“ sozusagen abholen könnten, für immer Schul­schluss haben, denn es wird Hunderte geben, die nach Ende dieses Schuljahres nicht mehr in ihre Schule zurückkehren können. Und um diese tut es mir ganz besonders Leid, denn diese Lehrerinnen und Lehrer bekommen ihre Verträge nicht verlängert.

Das muss man auch anführen, wenn man sagt: Schulschluss ist!

Schulschluss ist aber auch für Tausende Schülerinnen und Schüler, die negativ abgeschlossen haben. Ihre Eltern investieren nun in den Ferien – oder vielleicht haben sie es auch schon während der Schulzeit getan – in teure Nachhilfestunden. Eine Studie der Arbeiterkammer sagt uns, dass es in Österreich mittlerweile zu einem Höchst­stand dieser Ausgaben, nämlich zirka 100 Millionen € jährlich, gekommen ist.

Sehr verehrte Damen und Herren! Geschätzte Frau Bundesministerin! Diese Zahl sollte einen schon zum Nachdenken anregen, denn wir wissen, dass mitschuld an diesen immer höher steigenden Kosten für Privatunterricht durchaus auch das Zurück­fahren der Qualität in unseren Schulen ist. Mitschuld an diesen eklatanten Ausgaben ist die Stundenkürzung, mitschuld sind mit Sicherheit Klassenzusammenlegungen, das Wegfallen von Förder- und Stützunterricht und die eine oder andere Unverbindliche Übung, die uns fehlt.

Vor diesem permanenten Qualitätsverlust können uns kein Titel und auch keine neue Berufsbezeichnung retten, Frau Bundesministerin, auch wenn wir hier gerne zustim­men. Was uns aber vielleicht retten könnte – und dazu fordere ich Sie alle auf –, ist, die Zukunftskommission und die reformpädagogischen Ansätze wirklich ernst zu nehmen und sich die Zeit zu nehmen und die Mühe zu machen, die Ergebnisse auch dahin gehend zu lesen, dass es sehr wohl auch Reformen und Veränderungen in organisatorischer Hinsicht geben soll.

In diesem Sinne schöne Ferien! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.02

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Bundesministerin Elisabeth Gehrer. – Ich erteile Ihnen das Wort, Frau Bundesministerin.

 


16.02

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich verstehe nicht ganz die Sehnsucht der Opposition, unser Schulwesen permanent schlecht zu reden. Wir haben ein gutes Schulwesen mit besten


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