Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 169

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bedeutet, weniger Zeit fürs Studium aufzuwenden. Das kann sicher nicht im Sinne dessen sein, was auch Sie immer ansprechen, nämlich schneller zu studieren.

Die Frage ist aber nicht nur, was wir zu den Studiengebühren sagen, sondern es ist auch die Frage, was die Betroffenen sagen. Da gibt es ja einige Studien, zuletzt eine von der Österreichischen Hochschülerschaft (Abg. Mag. Molterer: Das ist ungefähr so, wie wenn man die Steuerzahler zu Steuerbefreiungen befragt!), eine Umfrage von SORA, die genau eruiert hat, wie zufrieden Studierende mit Studiengebühren et cetera sind.

Da kommt ein ganz klares Bild heraus, nämlich dass 60 Prozent der Studenten die Studiengebühren für ungerechtfertigt halten und – immerhin, muss man sagen – 5 Prozent der Studenten der Meinung sind, dass sich durch die Einführung der Studiengebühren die Studienbedingungen verbessert hätten. 50 Prozent meinen, sie sind genauso schlecht wie vorher, und 33 Prozent meinen, sie wurden noch schlechter. Wenn wir noch dazu an die Bilder von Massenvorlesungen in Wiener Kinos denken, dann kann ich diesen 33 Prozent in Wahrheit nur Recht geben. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Es ist auch spannend, was wir sehen, wenn wir uns diese Zahlen genauer anschauen. Es gibt eine Gruppe, die Studiengebühren zahlt, sie aber zurückerstattet bekommt. Wie steht eigentlich diese Gruppe zu Studiengebühren? – Das Spannende ist, dass auch hier 58 Prozent – also nur um 2 Prozent weniger als von der Gesamtgruppe – sagen, dass sie Studiengebühren ablehnen. Theoretisch wären sie an und für sich gar nicht davon betroffen, aber trotzdem ist auch diese Gruppe gegen die Studiengebühren.

Ein Letztes dazu, was Studierende zur Zukunft sagen, weil man immer wieder hört, dass jetzt auch überlegt wird, weitere Zugangsbeschränkungen einzurichten, nicht nur solche monetärer Art, sondern auch andere: 70 Prozent der Studierenden lehnen Zugangsbeschränkungen massiv ab und sprechen sich dagegen aus.

Auch wir sprechen uns dagegen aus, und wir sind natürlich weiterhin für die Abschaffung der Studiengebühren. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Grünewald.)

17.23

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hütl zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


17.24

Abgeordneter Dipl.-Ing. Günther Hütl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Nachdem es schon eine jahre­lange wissenschaftliche Zusammenarbeit bezüglich Wissenschaft, Bildung und Kultur zwischen Österreich und der Slowakei gibt, reden wir heute über ein Abkommen über die Zusammenarbeit im wissenschaftlichen und technischen Bereich zwischen den beiden Ländern, wobei besonders die Gegenseitigkeit und die gemeinsam verein­barten Ziele betont werden. Es gibt ja solche Abkommen schon mit Großbritannien, Frankreich, Ungarn, Spanien, Tschechien, China, Kroatien, Polen und Russland, und vor wenigen Monaten haben wir über ein Abkommen mit der Ukraine gesprochen.

Ziel dieses Abkommens ist die Intensivierung der wissenschaftlich-technischen Zusam­menarbeit durch Förderung der Mobilität im Rahmen bilateraler wissenschaftlicher Projekte. Dabei können gegenseitig die Kosten für den Forschungsaufenthalt sowie die Reisekosten finanziert werden. Auch der Austausch von Studierenden soll forciert werden. Im Wintersemester 2003 studierten in Österreich schon etwa 1 670 ordentliche und außerordentliche Studierende aus der Slowakei.

 


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