Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll76. Sitzung / Seite 73

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

schen müssen. Das ist doch nahezu unvorstellbar! Ein großer Teil hat nicht einmal Grundkenntnisse der Gebärdensprache.

Auch im Regelschulbereich soll die Gebärdensprache Eingang finden, beispielsweise für Geschwister, die sich dafür interessieren. Auch im Bereich der Erwachsenenbildung sollte Eltern viel mehr Gebärdensprachkurse angeboten werden. Auch eine entspre­chende Adaptierung des Unterrichts und von Prüfungen sollte dringend erfolgen. Englischprüfungen beispielsweise werden derzeit mündlich durchgeführt. Gerade für Gehörlose wäre jedoch eine schriftliche Englischprüfung wesentlich einfacher zu be­wältigen.

Auch im beruflichen Bereich sollte die Gebärdensprache Eingang finden, denn heute können wir nicht von freier Berufswahl sprechen, wenn wir von Gehörlosen sprechen. Die Sprachbarrieren müssen wirklich beseitigt werden. Es gilt, vom Lehrplatz weg eine Begleitung zu ermöglichen, indem man kostenlos einen Gebärdendolmetsch zur Verfü­gung stellt, die Kollegen schult und den Ausbildner. All das ist noch zu tun. Ich sage aber auch, dass unser Bundesminister, Herbert Haupt, ein sehr, sehr offenes Ohr dafür hat und über das Bundessozialamt bereits Budgets für Dolmetsche zur Verfügung stellt. Das geschieht auch erstmalig. Ihnen ist das während vieler Jahre sozialde­mokratischer Sozialminister nicht eingefallen. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie der Abg. Lentsch.)

Es ist aber noch immer zu wenig. Es gilt, noch viel zu tun, und wir sind wirklich dahin­ter, dass dieses Gesetz auch dementsprechend umgesetzt wird. Mich freut es, dass das alle vier Parteien in diesem Haus so sehen. In diesem Sinne sage ich auch danke für die Zusammenarbeit. Ich will das nicht besonders herausstreichen, denn für mich ist gute und vor allem parteienübergreifende Zusammenarbeit eigentlich die Grundvoraus­setzung dafür, dass man etwas Positives bewirken kann. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.53

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Heinzl zu Wort gemeldet. Herr Abgeordneter, Sie kennen die Be­stimmungen: zunächst den zu berichtigenden, dann den berichtigten Sachverhalt. 2 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


13.54

Abgeordneter Anton Heinzl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Abgeordnete Rossmann hat hier behauptet, dass seit dem 9. Dezember 2003 seitens des Bundes und auch seitens des Landes Niederösterreich neues Geld für die Erhal­tung der Mariazellerbahn geflossen sei.

Ich berichtige tatsächlich: Es ist seit diesem Datum kein Cent für die Erhaltung der Mariazellerbahn, weder für die Infrastruktur noch für neues Wagenmaterial, seitens des Bundes geflossen. (Beifall bei der SPÖ.)

13.55

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Haidl­mayr zu Wort. Sie wünscht eine Redezeit von 7 Minuten. – Bitte.

 


13.55

Abgeordnete Theresia Haidlmayr (Grüne): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Also manchmal könnte man glauben, man ist im falschen Aus­schuss gesessen: Nach den Worten der ersten beiden Redner zu schließen, die einan­der eigentlich nur Honig um den Mund geschmiert haben, ist alles gut gelaufen. So ist es aber absolut nicht. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wie sprechen Sie eigentlich über Kol­legin Wurm? Das war die zweite Rednerin!) Sie wissen, dass es in diesem Ausschuss


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite