Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll76. Sitzung / Seite 126

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Tatsache, dass gerade die jüngeren Frauen mittlerweile ganz andere Lebensverläufe haben als unsere Mütter und auch die Generation dazwischen. Zum einen sind Frauen heute immer besser ausgebildet. Laut dem Österreichischen Hochschulbericht 2002 sind die Frauen nicht nur bei den Studienanfängern in der Mehrheit, sondern auch die Absolventen an Österreichs Universitäten sind mittlerweile zu mehr als 50 Prozent weiblich. (Zwischenruf der Abg. Mag. Trunk.)

Bei der Matura sieht es für die Mädels noch besser aus. Da sind wir nämlich schon bei fast 60 Prozent. Damit sind bereits die Chancen und Bedingungen für den Beruf und den Berufseinstieg deutlich besser, als es früher der Fall war. Ich glaube nicht, dass das hier irgendjemand bestreiten wird.

Wenn ich mir die jungen Frauen ansehe, dann stelle ich fest, wir haben mittlerweile auch ein ganz anderes Selbstbewusstsein und stehen ganz anders im Leben als unsere Mütter beziehungsweise die Generation dazwischen. Frauen wissen heute meistens sehr genau, was sie wollen, und vor allem auch, wohin sie wollen. Diese modernen Frauen sind sehr weit weg vom Bild der armen, hilflosen Hascherln, das Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, uns immer glauben machen wollen.

Das gilt nicht nur für eine kleine Minderheit der jüngeren Frauen, sondern betrifft einen sehr, sehr großen Teil. Gerade die jüngeren Frauen sind zu einem sehr beträchtlichen Teil erwerbstätig. Laut Wifo waren 2003 fast 80 Prozent aller Frauen zwischen 25 und 50 Jahren erwerbstätig. Auch das wird von dieser Bundesregierung ganz klar unter­stützt. Ich verweise nur auf die erhöhte Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld.

Außerdem dürfen wir auch nicht vergessen, dass auf Grund der demographischen Ent­wicklung spätestens 2010 auf dem Arbeitsmarkt dramatische Veränderungen eintreten werden und dann die Frauen als gut qualifizierte Arbeitskräfte dringend auf dem Ar­beitsmarkt benötigt werden.

Ich glaube daher, dass die Änderungen im Pensionssystem mit den Maßnahmen ge­rade für die Frauen durchaus ausgewogen sind. Durch die langsame und sukzessive Steigerung des Durchrechnungszeitraums werden diejenigen, die in den nächsten Jah­ren in Pension gehen, nicht unnötig hart getroffen. Andererseits finden die Veränderun­gen in den Lebens- und Karriereverläufen der heute jungen Frauen Berücksichtigung im System.

Das ist der wesentliche Unterschied zwischen uns und Ihnen, meine Damen und Herren. Wir denken an morgen, Sie sind und bleiben im Gestern. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich darf daher den Entschließungsantrag der Abgeordneten Marek, Dolinschek, Kol­leginnen und Kollegen betreffend Gerechtigkeit durch Pensionsharmonisierung einbrin­gen.

Ich erläutere ihn gemäß § 55 Abs. 3 in Verbindung mit § 53 Abs. 4 und ersuche den Präsidenten um Vervielfältigung und Verteilung.

Der Antrag umfasst in seinen Kernpunkten die vorgeschlagenen Maßnahmen im Zuge der Pensionsharmonisierung, wie Pensionskonto, „Pensionskorridor“, einheitliche Bei­träge und gleiche Leistungen sowie etwa die ausreichende Berücksichtigung von Er­satzzeiten gerade für Frauen, außerdem einen Nachhaltigkeitsfaktor und faire Über­gangsregelungen. – Die Details finden Sie in dem Ihnen vorliegenden Antrag. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.01

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Der von der Abgeordneten Marek in seinen Kernpunk­ten erläuterte Entschließungsantrag der Abgeordneten Marek, Dolinschek ist hinrei­chend unterstützt und steht mit in Verhandlung; er wird jetzt verteilt.

 


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