Wählerinnen und Wähler draußen können das noch immer nicht glauben, aber wir werden es ihnen so lange erzählen, bis sie es glauben. Wir brauchen einfach nur Ihre Methoden zu übernehmen, dann wird das schon gelingen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Dieses Kinderbetreuungsgeld gibt den Frauen die Chance, selbst zu entscheiden – und darauf legt die Österreichische Volkspartei ganz besonderen Wert –, ob sie nach der Geburt des Kindes bei ihrem Kind zu Hause bleiben oder ob sie ganz oder nur teilweise in den Beruf einsteigen. Das hilft vor allem auch den alleinerziehenden Frauen.
Genauso haben wir auch die Pensionsreform gemacht. Die Pensionsharmonisierung ist in Begutachtung, wie wir heute den ganzen Tag gehört haben. – All das sind Projekte, über die sich sehr viele Regierungen nicht getraut haben. Man konnte mit ihnen gewisse Dinge überhaupt nicht andiskutieren. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass Vranitzky im Jahre 1995 gemeint hat: Die Pensionsreform ist ein ganz wichtiges Thema, aber nicht vor den Wahlen. Aber leider Gottes kommen halt auf Bundesebene die Wahlen in relativ kurzen Abständen.
Wir müssen auch der Jugend die Aussicht auf einen gesicherten Lebensabend geben, denn schließlich zahlen die Jungen unsere Pensionen. Wir Politiker sollten uns viel weniger um die äußere Form der Familie kümmern, sondern wir sollten viel mehr darauf achten, dass die verschiedensten Generationen friedlich zusammenleben können, und diesen Weg des Ausgleichs wird diese Volkspartei in Permanenz fortsetzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
19.36
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun hat sich Frau Staatssekretärin Haubner zu Wort gemeldet. – Frau Staatssekretärin, Sie sind am Wort.
19.36
Staatssekretärin im Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren des Hohen Hauses! Ich möchte mich auch kurz zur Enquete „Familie – Generationen – Solidarität“ zu Wort melden und im Rückblick noch einmal sagen, dass sich im Rahmen dieser Enquete nicht nur die sehr gute Gelegenheit geboten hat, mit Experten und Wissenschaftern und Wissenschafterinnen intensiv zu diskutieren. Vielmehr hat diese Enquete auch gezeigt, dass wir uns von der Auffassung weg bewegen, dass Familienpolitik eher ein Nebenthema ist, und zu der Überzeugung gelangen, dass Familienpolitik – das sage ich jetzt parteiübergreifend, so habe ich es auch empfunden – ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema ist, weil in der Familie eben alle Generationen umfasst sind und alles, was generationenübergreifend ist, für die Zukunft sehr wichtig ist. Die Politik hat auf die Ist-Situation, die wir zurzeit in Europa haben, auch die richtigen Antworten zu geben, zu reagieren beziehungsweise – noch besser – im Hinblick darauf zu agieren.
Ich sage: Österreich hat im Unterschied zu den anderen europäischen Ländern nicht zu viele ältere Menschen, sondern Österreich hat zu wenige Kinder. Ich habe Ihre Argumentation nicht ganz verstanden, Herr Kollege Öllinger, dass es nicht erstrebenswert sein soll, dass wir mehr Kinder in Österreich haben. (Abg. Öllinger: Das habe ich auch nicht gesagt!) Kinder bedeuten nämlich nicht nur privates Glück und Freude, sondern Kinder bringen auch für die Wirtschaft eine sehr, sehr große Dynamik. (Abg. Öllinger: Aber nicht die Geburtenrate von vier!) Sie sind das zukünftige Arbeitskraftpotential für die Wirtschaft. (Abg. Zweytick: So ist es!) Daher ist es unbedingt notwendig, dass es viele junge Menschen gibt. Die neuesten Studien und Umfragen sprechen für sich. Frau Dr. Schlaffer hat eine Studie über jugendliche Familienfähigkeit gemacht, und da kommt ganz klar zum Ausdruck, dass die Institution Ehe von den 18‑ bis 25-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite