Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll76. Sitzung / Seite 174

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auf sehr großes Interesse, dass gerade wir in Österreich den Vätern in der Familien­arbeit zunehmend größere Bedeutung beimessen. (Rufe von der Galerie.)

Wir müssen die Männer dort abholen, wo sie abzuholen sind, und sie sind bei den Jun­gen absolut dort abzuholen, weil sie vor allem auch Kinder und Karriere vereinen wol­len. Laut der Studie, die ich zuerst erwähnt habe, sind sie auch bereit, im Bereich der Berufstätigkeit etwas kürzer zu treten. Ganz interessant ist allerdings – um noch einmal auf diese Studie zurückzukommen –, dass die jungen Männer auf keinen Fall die Rolle des Hausmannes übernehmen wollen. (Weitere Rufe von der Galerie.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich unterbreche kurz die Sitzung, bis wieder Ruhe auf der Galerie einkehrt.

(Die Sitzung wird für kurze Zeit unterbrochen.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf und ersuche die Frau Staatssekretärin fortzufahren.

 


Staatssekretärin im Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner (fortsetzend): Wir haben gerade dem Bereich der Partnerschaft von Eltern für die Kinder in der Familie große Bedeutung beigemes­sen, und wir werden an diesem Bereich auch dementsprechend weiterarbeiten. Sie wissen ja, dass im Rahmen des Kinderbetreuungsgeldes dementsprechende Monate auch für die Väter vorgesehen sind, und wir werden im Rahmen einer Kampagne sehr umfassend darüber informieren, dass Väter auch dieses Angebot annehmen können.

Ich glaube, wir haben mit der erwähnten Elternteilzeit und den Möglichkeiten für famili­enfreundliche Betriebe, die heute auch schon angesprochen wurden, einen guten Weg beschritten. Wir machen eine Politik für die Familien, die den Familien genau das an­bietet, was sie brauchen und wollen, damit sie wirklich Entscheidungen für ihre Familie und für ihre Kinder treffen können und die entsprechende Wahlfreiheit haben.

Ob es sich jetzt um Tagesbetreuung der Kinder, um Betreuung zu Hause, um die Mög­lichkeit, Beruf und Familie auf den verschiedensten Ebenen gut zu vereinbaren, han­delt: Wir müssen in diesem Bereich noch wesentlich mehr tun. Daher sage ich: Wir wollen die Enquete nicht nur zum Anlass nehmen, zu diskutieren und auf bessere Zeiten zu warten. Vielmehr haben wir auch im Bewusstsein diskutiert, dass schon sehr viel geschehen ist, dass wir aber nicht stehen bleiben dürfen und weitere politische Handlungen setzen müssen.

Dass wir gut unterwegs sind, zeigt sich auch auf europäischer Ebene, wo unser Modell der Familienpolitik, der Politik für Familien unter gleichberechtigter Einbindung der Müt­ter und Väter, als richtiger Weg gesehen wird. Das Interesse auch aus anderen Län­dern ist sehr groß, und wir werden im Jahr 2006 im Rahmen unserer Präsidentschaft auch eine dementsprechende Familienkonferenz ins Leben rufen, um zu zeigen, was es heißt, richtige Politik für die Familien im Lande zu machen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.46

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Ab­geordnete Mag. Grossmann. Ich stelle die Zeit auf 3 Minuten. – Bitte, Frau Abge­ordnete.

 


19.47

Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Wir haben bei dieser Enquete von mehreren Expertinnen bestätigt bekommen, was für uns alle kein Geheimnis ist, näm­lich dass sich das Familienbild und die Formen des Zusammenlebens seit den sechzi-


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