19.54
Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Ich möchte einmal ein anderes Thema ansprechen, das auch Thema dieser Enquete gewesen ist, nämlich die Frage der Generationensolidarität. Diese Enquete hat sich nicht nur um Familienpolitik gedreht, sondern es wurden auch die Generationen in den Mittelpunkt gerückt. Ich möchte hier ein paar Ergebnisse beziehungsweise ein paar Punkte ins Plenum bringen und hoffe, dass diese auch im Anschluss diskutiert werden.
Dass die demographische Entwicklung eine große Herausforderung an sich darstellt, ist bekannt, aber im Besonderen sind es drei Handlungsfelder, die die Politik dazu bewegen müssen, hiezu auch Lösungsmodelle zu erfinden.
Der erste Punkt ist die Frage der Mitbestimmung. Die demographische Entwicklung ist nun einmal Ausgangspunkt dafür, dass immer mehr ältere Wähler immer weniger jüngeren gegenüberstehen. Wenn man sich diverse Gremien anschaut, dann sieht man, dass die Jugend oft nicht ausreichend vertreten ist, außer – und darauf bin ich stolz – in der ÖVP. Wenn man hier in die Runde schaut, sieht man: Das Parlament ist sozusagen gespickt mit jungen Abgeordneten. Wir haben auch erst bei der letzten Landtagswahl in Vorarlberg einen jungen Mandatar dazubekommen. Ich glaube, auf diese Art und Weise wird echte Jugendpolitik gemacht (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dolinschek), indem man nämlich jungen Menschen auch Verantwortung übergibt. Das ist die richtige Methode.
Der zweite Punkt, der eine Herausforderung darstellt, ist die soziale Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Dazu gehört die Frage des Lebenseinkommens, aber genauso die Frage der öffentlichen Förderleistungen. Ich habe dieses Beispiel auch hier schon mehrere Male gebracht. Ich sehe es als ungerecht an, dass ein Pensionist für einen Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel nur halb so viel zahlt wie ein Jugendlicher. Das ist nicht gerecht, das gehört geändert. Ich sehe auch nicht ein, dass ein älterer Mensch für die gleiche Tätigkeit fast zwei Drittel mehr verdient als ein junger Mensch, der eine Familie gründen möchte und sich eine Existenz sichern muss.
Der dritte Punkt betrifft den Bereich des Arbeitsmarktes. Ich bin sehr froh darüber, dass wir viel getan haben, um ältere Erwerbstätige länger im Erwerbsleben zu halten. Das ist wichtig für unser Pensionssystem, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es auch wichtig ist, für junge Menschen neue Arbeitsplätze zu schaffen und ihnen auch Arbeit zu ermöglichen. Ich bin deshalb sehr stolz darauf, dass gerade der Bund weitere Lehrlingsplätze schafft, nämlich 800 Plätze. Das ist ein sensationeller Erfolg, womit man jungen Menschen große Chancen bietet. (Beifall bei der ÖVP.)
Unter dem Strich kann man sagen, Generationensolidarität darf keine Einbahnstraße sein. Mein Appell als Junge lautet: Fairplay für alle Generationen! (Beifall bei der ÖVP.)
19.57
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Abgeordnetem Krainer das Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.
19.58
Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Ich glaube, in Wien zahlt ein Jugendlicher nicht mehr als ein Pensionist. Ich denke, eine Monatskarte kostet zirka 5 €, das sind ungefähr eineinhalb Wurstsemmeln. (Heiterkeit des Abg. Dr. Puswald sowie Beifall bei der SPÖ.)
Wenn ich heute in einem Rock oder in einem Kleid erschienen wäre, hätte es wahrscheinlich ein wenig oder mehr Aufregung gegeben – vielleicht nicht so große Aufregung wie damals, als die ersten Frauen ihre Röcke ausgezogen und Hosen angezogen
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