19.51
Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die dramatische Prognose, die uns Statistiker hinsichtlich der Geburtenrate vorgelegt haben, gebietet uns zu erkennen, dass wirklich dringender Handlungsbedarf in der Familienpolitik gegeben ist. Tatsächlich wurde dieser Bereich der Familienpolitik – es ist heute schon mehrfach angesprochen worden – lange vernachlässigt. Es sind nicht nur die demographischen Grundlagen, sondern auch der Wunsch nach Familie, auch von der Jugend, die diese Familie als sehr wertvolle Lebensform ansieht. Da gilt es nun, die Versäumnisse der letzten Regierungen auszumerzen.
Sehr geehrte Damen und Herren! Seit sich Staatssekretärin Ursula Haubner vermehrt um Familienpolitik kümmert, ist das Klima für Familien in Österreich wirklich besser geworden. Eines ist auch ganz klar – es wurde schon angesprochen –: Das Familienthema spielt sich nicht nur in einem kleinen Bereich ab, sondern ist eine Querschnittmaterie. Deswegen sind viele Maßnahmen zu berücksichtigen, wenn man erfolgreiche Familienpolitik machen will.
Transferleistungen wurden in diesem Zusammenhang schon angesprochen. Sie sind natürlich ein wichtiger Bestandteil, und da befindet sich Österreich im Spitzenfeld der Europäischen Union.
Heute haben wir schon mehrfach über die Pensionsharmonisierung gesprochen. Auch wenn Sie, sehr geehrte Damen und Herren von der Opposition, es nicht wahrhaben wollen, werden gerade im Bereich der Familien im Rahmen der Pensionsharmonisierung sehr stark die Kindererziehungszeiten berücksichtigt.
Ein wichtiger Punkt, insbesondere für uns Frauen, ist natürlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch wenn das Recht auf Elternteilzeit bereits beschlossene Sache ist, ist es trotzdem wichtig, dass die Wirtschaft als Partner gewonnen wird und dass die Unternehmen davon überzeugt werden, dass familienfreundliche Maßnahmen auch betriebswirtschaftliche Vorteile bringen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Mitarbeiter besser motiviert sind und auch eine geringere Mitarbeiterfluktuation, eine geringere Abwesenheitsquote vom Job herrscht.
Sehr geehrte Damen und Herren! Diese Vereinbarkeit kann aber nur dann realisiert werden, wenn auch die Väter wirklich stärker an der Familienarbeit beteiligt werden. Es ist unser Ansinnen und unser Anliegen, Männer dazu nicht zu zwingen, sondern sie sollen motiviert werden, sich mehr in der Kinderbetreuung zu engagieren. Das soll als Chance gesehen werden, um neue Qualifikationen wie höhere Sozialkompetenz und mehr Teamfähigkeit zu erreichen, wofür oft teure Seminare notwendig sind, die dann erst im Job absolviert werden müssen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist daher sehr begrüßenswert, dass Staatssekretärin Haubner eine Kampagne zum Thema „Mehr Väter in Kinderbetreuung“ gestartet hat. Ich appelliere an Sie alle, über alle Parteigrenzen hinweg, diese Bewusstseinsbildung für mehr Engagement der Väter in den Familien und in der Kindererziehung sowie die Kampagne unserer Staatssekretärin zu unterstützen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
19.54
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fuhrmann. 3 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.
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