Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 51

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regiert, haben keine derartig gute Regelung zusammengebracht – aber trotzdem sind Sie jetzt dagegen!

Da fängt meiner Meinung nach die Bestemmopposition wirklich zu wirken an! Dass Sie sich in einer derartigen Situation einfach nicht dazu durchringen können, auch ein Ja zu der neuen Regelung zu sagen, und nur aus irgendwelchen formalen Gründen einem Ukas aus Ihrer Klubführung Folge leisten, das finde ich eigentlich traurig.

Oppositionspolitik soll hart sein, soll konsequent sein, soll durchaus auch darauf hinweisen, so wie es Kollege Kogler von den Grünen gemacht hat, dass man das eine oder das andere noch weiter hätte fassen oder noch mehr hätte verbessern können, aber das kann doch nichts daran ändern, dass man dann, wenn man etwas gut und richtig findet, ja dazu sagt. Genau dazu fordere ich Sie auf! Überdenken Sie Ihre Position, Sie sind hier mit Sicherheit auf dem falschen Dampfer! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.08

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Hagenhofer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


12.08

Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich gehe wieder zurück zum Tagesordnungs­punkt und beschäftige mich mit der Regierungsvorlage, in welcher es um die Sat­zungsänderung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung geht.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Diese Bank fördert – und das wissen wir alle – den Übergang zur offenen und freien Marktwirtschaft für private und unternehmerische Initiativen in den mittel- und osteuropäischen Ländern, die sich den Grundsätzen der Mehrparteiendemokratie, des Pluralismus und der Marktwirtschaft unterordnen bezie­hungsweise dazu bekennen. Die Mongolei gehört nicht zu diesen mittel- und ost­europäischen Ländern und hat daher diese Bank ersucht, dass auch in ihrem Land Projekte gefördert werden, und Österreich begrüßt dieses Vorhaben.

Wir Sozialdemokraten stehen diesem Ansinnen äußerst positiv gegenüber, aber ich möchte doch am Beispiel von Bosnien-Herzegowina ganz besonders kritisch anmer­ken, unter welchen Voraussetzungen und nach welchen Prinzipien derartige Gelder zu vergeben sind. Es muss die Frage untersucht werden: Wie werden denn diese Gelder vergeben?

Bosnien-Herzegowina hat eine offizielle Arbeitslosigkeit von15 Prozent, tatsächlich sind es aber 70 Prozent, trotzdem ist in Bosnien-Herzegowina große wirtschaftliche Aktivität erkennbar, vieles wurde bereits durchgeführt, aber es zahlen dort nur wenige Men­schen Steuern.

Das heißt, geschätzte Kolleginnen und Kollegen: Die Rahmenbedingungen der Geld­vergabe sind sehr genau zu beachten beziehungsweise durch zusätzliche Auflagen sogar noch zu verstärken, denn es müssen schon für das jeweilige Land, in welches Gelder fließen – auch von uns – Steuereinnahmen lukriert werden können! Es kann nicht sein, dass dort Gelder ohne Steueraufkommen einfach in der Schattenwirtschaft verschwinden. Unser Ziel muss es sein, geschätzte Kolleginnen und Kollegen – und darum, Herr Staatssekretär, bitte ich Sie –, dass in diesen Transformationsländern die Wirtschaft unter denselben Rahmenbedingungen wie unsere Wirtschaft vorzugehen hat, denn sonst können wir nie – nie! – mit diesen Ländern wirtschaftlich Schritt halten! Es ist meine Bitte und mein Auftrag an Sie, das bei dieser Bank entsprechend vorzubringen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.11

 


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