die EU vorsieht, wird jetzt übernommen, und wir haben nicht mit einem Verfahren der EU auch noch zu rechnen.
Klar ist allerdings auch, dass wir hier nur einen ganz kleinen Bereich der Tierversuche behandeln, nämlich jenen Bereich, in welchem es um kosmetische Produkte und den Handel mit kosmetischen Produkten geht. Es ist das Durchführen von Tierversuchen zum Testen von kosmetischen Produkten in Österreich seit 1999 verboten. Es wird mit unterschiedlichen Phasen bis zum Jahr 2013 auch der Handel mit kosmetischen Produkten, die im Tierversuch getestet wurden, obwohl es zu diesem Zeitpunkt schon Alternativmethoden gab, untersagt.
Ich freue mich, dass Herr Kollege Rasinger von der ÖVP Verständnis dafür zeigt, dass nicht nur unnützes Tierleid zu vermeiden ist, sondern dass auch die Methode „Tierversuch“ als Test für Wirkungen von Produkten beim Menschen eine fragwürdige ist. Es gibt genügend Beispiele, wo Tests im Tierversuch nicht die Sicherheit des Produktes garantiert haben, wo es trotz dieser zu Allergien gekommen ist.
Das ist auch ganz klar, wenn man bedenkt, dass man einem Kaninchen, noch dazu einem Albinokaninchen, das im Regelfall in der Forschung verwendet wird, eine Stelle auf dem Rücken ausrasiert, einem Tier, das unter Extremstress gehalten wird – unter Extremstress brechen im Regelfall zuerst die Immunabwehrreaktionen zusammen, und Allergien sind ein erstes Resultat –, und dann die Ergebnisse, die man an einem Kaninchen, einem Albinokaninchen, das eine genetische Ausnahme darstellt, in einer Haltungsausnahmesituation unter Extremstress erzielt hat, auf den Menschen überträgt.
Ich meine, es müsste eigentlich jedem einleuchten, dass das nicht funktionieren kann. Wir wissen, dass es häufig genug nicht funktioniert hat, und ich würde mich freuen, Herr Kollege Rasinger, wenn wir die gemeinsame Erkenntnis, dass das eigentlich unsinnig ist und daher Tierleid zu vermeiden ist, dazu nützen würden, nicht nur im Bereich der Kosmetika, sondern auch in anderen Bereichen, wo Tierversuche nach wie vor gang und gäbe sind, nicht zuletzt auch in der medizinischen Forschung, Tierversuche zu hinterfragen.
In der medizinischen Forschung ist natürlich die Nutzen- und Riskenabwägung eine andere, da muss die Entscheidung anders getroffen werden, da stimme auch ich Ihnen zu. Allerdings wissen wir, dass auch da die Alternativverfahren in vielen Bereichen schon sehr, sehr weit entwickelt sind und dass auch wissenschaftlich haltbarere Ergebnisse erzielt werden, wenn wir nicht an einem genetisch sehr fern stehenden Tier, sondern an menschlichen Zellkulturen Tests durchführen, die vielleicht vom Ergebnis her sehr viel mehr bringen werden.
Ich hoffe daher, dass wir das Thema „Tierversuch“ tatsächlich als eine spannende Frage auch jenseits der heutigen EU-Richtlinienumsetzung behandeln können. Die Gelegenheit dazu hätten wir ja. Es gibt da einen Antrag, der dem Petitionsausschuss vorliegt, dass man an den großen Menschenaffen generell Tierversuche verbieten soll, weil man heute aus Ergebnissen der Forschung eindeutig weiß, dass diese Tiere nicht nur genetisch dem Menschen sehr nahe stehen, sondern auch in ihren Wahrnehmungsformen, in ihren kognitiven Fähigkeiten nahezu gleich leidensfähig sind wie Menschen, die ein paar Jahre alt sind, also wie Kinder. Daher gibt es eine europaweite Kampagne, Tierversuche an Menschenaffen grundsätzlich zu untersagen. Ich hoffe, dass sich Österreich dieser Kampagne anschließen kann. Dadurch könnten wir auch den Ruf, den wir uns in Sachen Tierschutz gerade erst erworben haben, ein wenig ausbauen.
Ich hoffe auch, dass sich der Wissenschaftsausschuss, der ebenfalls das Thema „Tierversuche“ in Verhandlung hat, durchringt, für die stärkere Förderung von