Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 79. Sitzung / Seite 59

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lastung, mit geringeren Steuern, mit einem Standortvorteil für Österreich ist es allemal besser als mit höheren Steuern, einer hohen Staatsquote und dem, was Sie sich vorstellen, nämlich Schulden machen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glocken­zeichen.) – Nein, danke! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.19

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek zu Wort gemeldet. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


12.19

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Dr. Spindelegger, hätten Sie unser Wirtschaftspro­gramm gelesen, dann hätten Sie jetzt nicht hier stehen und solche Unwahrheiten ver­breiten können. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Dem Herrn Finanzminister war gestern offensichtlich nicht bewusst, dass er mit seiner Budgetrede Zigtausende Österreicherinnen und Österrei­cher zutiefst enttäuscht hat. Sie haben gestern gesagt, Herr Finanzminister – ich zitiere aus Ihrer Budgetrede –: Wo Arbeit fehlt, da gibt es Frustration und Verzweiflung. – Ja! Viele verzweifelte Frauen und Männer in Österreich, die arbeitslos sind, haben nämlich nichts davon, Herr Finanzminister, wenn Sie sie pausenlos mit den Arbeitslosen der EU vergleichen und irgendetwas loben, wo es nichts zu loben gibt. Wir werden nämlich auch diesen zweiten Platz verlieren, wir werden auf den sechsten Platz abrutschen, Herr Finanzminister, und das ist alles andere als löblich.

Bleiben Sie zu Hause! Vergleichen Sie uns nicht dauernd mit der Eurozone! (Beifall bei der SPÖ.)

Vergleichen Sie lieber die Zahlen hier in Österreich: vor Schwarz-Blau und seit Schwarz-Blau. Seit Schwarz-Blau haben wir nämlich leider um 50 000 arbeitslose Menschen – Männer und Frauen – mehr in Österreich. Insgesamt sind das über 200 000 Schicksale, meine Damen und Herren, das sind Menschen, denen Sie die Hoffnung auf eine sichere Zukunft nehmen. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Das ist doch an den Haaren herbeigezogen!)

Was tun Sie für arbeitslose Frauen, Herr Finanzminister? – Kein Wort in Ihrer Budget­rede.

Was tun Sie dagegen, Herr Finanzminister, dass Frauen durch die Pensionsharmoni­sierung sehr ungerecht behandelt werden? – Kein Wort in der Budgetrede.

Was bieten Sie an in Ihrem Budget, Herr Finanzminister? – Die bessere Aufwertung der Kindererziehungszeiten macht nie und nimmer den Verlust wett, den Frauen durch die Lebensdurchrechnung erfahren, und das wissen Sie genau. Sie haben viel verspro­chen, aber nichts gehalten! (Beifall bei der SPÖ.)

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten brauchen und fordern Geld von Ihnen Herr Finanzminister, Geld für den Wiedereinstieg von Frauen. – Warum lachen Sie, Kollegin Partik-Pablé? Wollen Sie kein Geld einsetzen für den Wiedereinstieg arbeits­loser Frauen? Das richtet sich von selbst. Lachen Sie nur weiter! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Wir machen es besser, denn Frauen müssen die Gelegen­heit haben, nach einer Pause gut qualifiziert und gut vorbereitet wieder in ihren Beruf einsteigen zu können. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Da muss man ja lachen!)

Wir machen es besser, meine Damen und Herren, denn verpflichtende Frauenförder­pläne in den Betrieben – das geht auch Sie an, meine Herren da oben (die Rednerin weist in die letzten Bankreihen von ÖVP und Freiheitlichen) –, würden nämlich Arbeits­plätze schaffen. Wir wollen und müssen die Frauen auf dem Arbeitsmarkt wieder gut etablieren. Uns ist das ein Anliegen, Ihnen nicht! (Beifall bei der SPÖ.)

 


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