Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 79. Sitzung / Seite 79

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Wenn ich mir jetzt das Kapitel Gesundheit anschaue, dann, meine Damen und Herren, kann ich schlichtweg feststellen: Das haben Sie schon „gesund gespart“. Da ist nicht mehr viel zum Sparen, das Kapitel Gesundheit ist schon kaputt! Zwei Drittel der für den Gesundheitsbereich veranschlagten Ausgaben sind auf Grund gesetzlicher Vorschrif­ten gebunden. (Abg. Wittauer: Die Negativsteuer ist um 30 Millionen erhöht worden!) Das hat nichts mit einer aktiven Gesundheitspolitik zu tun, aber davon haben Sie natür­lich keine Ahnung, Herr Kollege. Denken Sie zuerst einmal nach, bevor Sie dazwi­schen reden! (Beifall bei der SPÖ.)

Genau diese Mittel sind gebunden im Zusammenhang mit der Rückgabe der Umsatz­steueranteile für die Krankenkassenanstalten. Herr Bundesminister! Im Zusammen­hang mit den Abgaben in der Sozialversicherung für das Jahr 2005 – wir rechnen da­mit, dass es mindestens 400 Millionen € sein werden, das entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes – haben Sie in Ihrem Budget interessanter­weise nur 0,1 Prozent veranschlagt.

Das, meine Damen und Herren von ÖVP und Freiheitlichen, ist schlicht und ergreifend Schönfärberei, denn Ihr Defizit wird mindestens 2 Prozent betragen! Oder haben Sie schon im Hinterköpfchen, dass Sie neue Selbstbehalte einführen oder vielleicht zusätz­liche „Strafsteuern“ für kranke Menschen? (Abg. Wittauer: Die meisten Selbstbehalte sind ja von Ihnen eingeführt worden!)

Meine Damen und Herren! Das Budget ist die in Zahlen gegossene Politik. Frauen­politik und Gesundheitspolitik liegen Ihnen von ÖVP und FPÖ nicht am Herzen (Zwi­schenrufe bei den Freiheitlichen), und zwar gar nicht, denn das ignorieren Sie ganz einfach! Sie haben viel versprochen – und nichts gehalten!

Ich verspreche Ihnen: Wir machen es viel, viel besser! (Beifall bei der SPÖ. – Ruf: Ja, natürlich! – Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.31

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wittauer. – Bitte.

 


13.31

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Werte Regierungsmit­glieder! Frau Abgeordnete Csörgits, Sie haben offensichtlich die 30 Jahre Regierungs­politik der SPÖ vergessen, wo Sie es hätten besser machen können, aber es nicht besser gemacht haben! (Abg. Neudeck: Da ist es ihr nicht eingefallen!) Außer Schul­den – auch für die Frauen, weil da jetzt so großartig darüber geredet wird – haben Sie gar nichts gemacht! Für die Frauen haben Sie auch gar nichts gemacht! (Zwischenruf der Abg. Csörgits.) Wir hingegen machen Familienpolitik, und wir machen auch eine ordentliche Familienpolitik! Was aber tun Sie von der SPÖ? – Sie machen dieser Regierung einen Vorwurf! (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Csörgits.)

Sie von der SPÖ propagieren, dass wir angeblich die Frauen zurück zum Herd drän­gen wollen! – Das stimmt doch nicht! (Widerspruch bei der SPÖ.) Wir geben den Frau­en die Entscheidungsfreiheit, geben aber auch Jugendlichen und Kindern Sicherheit! Das ist unsere Art von Politik! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe der Abg. Csörgits.) – Die Gewerkschafter schreien da so, dass mir das direkt in den Ohren wehtut. Hoffentlich muss ich so etwas nicht oft hier erleben.

Zum Herrn Abgeordneten Broukal, der die Frechheit hatte, hier auf die Bauern loszu­gehen. Jeder von Ihnen muss doch wissen – ich glaube, die Grünen wissen das sehr wohl –, und jeder Spaziergänger, jeder Tourist kann sehen, was die Bauern alles für die Landschaft tun.

 


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