Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 31

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dass wir auch unsere guten Dienste anbieten, und das gilt für die Diplomatie natürlich ganz besonders.

Das sind ein paar Schwerpunkte; es gäbe viele mehr, die ich jetzt nicht erwähnen kann. Ich hoffe als Parlamentarier auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich hoffe, dass wir eine Außenministerin haben, die diesen Konsens in der Außenpolitik ins Zent­rum stellt; davon bin ich überzeugt. Und ich hoffe auch auf eine Außenministerin, die eine Außenpolitik betreibt, die auch das, was Sie als Person verbinden, ins Zentrum stellt. Sie haben wahre Größe, auch von Ihrer Körpergröße her, und ich glaube, Sie werden eine Außenpolitik machen, die zeigt, dass diese wahre Größe auch Gegen­stand Ihrer tagtäglichen Arbeit ist. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

10.48

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. 7 Minuten Redezeit.

 


10.49

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren auf der Ministerbank! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich zuerst noch ein Wort zur Rede von Klubobmann Molterer sagen.

Herr Klubobmann, die Art und Weise, wie Sie die neue Außenministerin beschrieben haben, dass Sie gesagt haben, sie sei gebildet, sie sei sensibel, entbehrt nicht eines gewissen Sexismus. (Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.) Lassen Sie mich das in dieser Offenheit sagen, Herr Klubobmann. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Steibl: Das zeugt von „Frau­ensolidarität“!)

Ich wette, Sie würden über kein männliches Regierungsmitglied sagen, er sei gebildet, er sei sensibel. (Neuerlicher Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Ich gehe davon aus, dass die Regierungsmitglieder gebildet und auch sensibel sind für Fragen, die die Bevölkerung interessieren. Das würden Sie einem Mann gegenüber so nicht sagen.

Herr Klubobmann, ich habe Ihre Ausführungen der Ministerin gegenüber unpassend gefunden in diesem Kontext. (Abg. Steibl: Das spricht für Dummheit! Womöglich ha­ben Sie auch die ganze Nacht nichts geschlafen? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ihre Aufregung beweist wohl, dass ich hier einen richtigen und wichtigen Punkt angesprochen habe. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Beifall bei den Grünen. – Abg. Steibl: Einbildung ist auch eine Bildung!)

Aber lassen Sie mich nun zu Ihnen kommen, Frau Ministerin Plassnik: Es eilt Ihnen der Ruf voraus, Sie seien eine streitbare Frau. – In Ihrer heutigen Rede sind vielleicht noch nicht alle jene Punkte herausgekommen – das war vielleicht auch von der Zeit her zu knapp –, wo es möglicherweise Schwierigkeiten gibt in der Frage, wie Österreich inter­national gesehen wird.

Sie, Frau Dr. Plassnik, gelten jedenfalls als streitbar – und ich schätze streitbare Frau­en, wenn es um eine sachliche und inhaltliche Auseinandersetzung geht: nicht um des Streits willen, sondern wenn es darum geht, einen Dialog, eine Diskussion zu führen, dabei unterschiedliche Positionen einzubringen, über diese zu reden und zu sehen, wie wir zu gemeinsamen Positionen kommen, das schätze ich sehr. Und wenn es dieser Ruf ist, der Ihnen, Frau Bundesministerin, vorauseilt, den Sie uns dann auch beweisen können, dann freue ich mich auf die Zukunft für die österreichische Außenpolitik. (Bei­fall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


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