Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 82. Sitzung / Seite 22

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

bleme, sobald sie irgendwo auftreten, herhalten muss. Eigenverantwortung heißt auch, selber die eigenen Probleme zu lösen.

Kollege Gusenbauer – er ist heute leider nicht da (Abg. Dr. Brinek: Wie so oft!) – hat in einer Meldung am 29. Oktober gesagt, dass der Raubbau an den Universitäten been­det werden müsse. Mir ist nicht ganz klar, mit welchem Zahlenmaterial die SPÖ rech­net. Es ist Tatsache, dass im Jahr 2004 alle Universitäten im Schnitt 6 Prozent mehr an finanziellen Mitteln für ihr Budget zugewiesen bekommen haben, die Universität Wien sogar über 11 Prozent.

Es ist eine Tatsache, dass Österreich pro Student im Jahr deutlich mehr zahlt, als im Durchschnitt der OECD-Länder dafür bezahlt wird. Österreich liegt vor Deutschland, liegt vor Finnland, liegt vor Frankreich, liegt vor Japan und liegt vor Italien an neunter Stelle in der OECD, wenn es darum geht, wie viel Geld für Studenten ausgegeben wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Dass gerade für die Forschungsinfrastruktur zusätzlich zum jetzigen Budget noch wei­tere Mittel zur Verfügung gestellt wurden, wurde bereits von der Frau Bundesministerin erwähnt. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass über 60 Millionen € zusätzlich für die Forschungsinfrastruktur zur Verfügung stehen.

Es gibt auch viele Institute, bei denen der Betrieb funktioniert. Die Opposition versucht ständig, nur jene wenigen Institute herauszugreifen, wo das nicht der Fall ist. Sie ver­sucht die Tatsache, dass sich alle Assistenten und Professoren wirklich darum bemü­hen, einen funktionierenden Studienbetrieb ablaufen zu lassen, einfach unter den Tisch zu kehren und dies nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Opposition weiß wirklich nicht, was sie will. (Abg. Brosz: Können Sie es uns bitte erklären?!) Einerseits wollen Sie zentrale, planwirt­schaftlich gesteuerte Unis, weil sie den Universitäten einfach nicht zutrauen, dass sie finanzielle Mittel effizient einsetzen. (Abg. Dr. Puswald: Redezeit!) Andererseits wollen Sie weniger Einfluss durch den Staat, natürlich nur dann, wenn es sich um eine blau-schwarze Regierung handelt. (Abg. Dr. Wittmann: Schlusssatz!)

Ich fordere Sie daher auf: Lassen Sie die Universitäten endlich arbeiten! Hören Sie da­mit auf, auf Kosten der Lehrenden und Studierenden Parteipolitik zu machen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

9.39

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. Auch er spricht 5 Minuten zu uns. – Bitte.

 


9.39

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Sie werden von mir keine Geschichten hören, sondern, wie Frau Partik-Pablé sich das wünscht, Daten und Fakten (Abg. Scheibner: Hoffentlich keine Kritik an Ihrem Parteivorsitzenden!), und die sind noch besser als Geschichten und lassen sich damit gut verknüpfen.

Ich erzähle Ihnen daher jetzt nicht etwas über Klopapierrollen und über das Fensterput­zen an den Universitäten, sondern ich stelle an die Frau Ministerin folgende Frage: Sie kennen doch den Ausspruch „Das ist für die Fisch’“?

Jetzt werden Sie sich fragen: Wozu dieser nautisch-maritim-biologische Ausflug? – In Innsbruck wurden an einem Institut für Limnologie und Zoologie die Aquarien neu gefüllt. (Abg. Scheibner: Also doch eine Geschichte!) Fakten! – Bald darauf schwam­men alle Fische mit dem Bauch nach oben. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das ist eine Ge-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite