Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 83. Sitzung / Seite 41

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

befragt werden kann, weil Sie das mit Ihrer Mehrheit verhindern? Gehen Sie in sich! Das ist nicht vertretbar! Sie werden das nicht durchhalten. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Sie setzen Ihre eigenen Abgeordneten unter Druck! Ich habe das selbst erlebt (Abg. Hornek: Das ist die Unwahrheit!), es gibt ein paar von Ihnen, die diskutieren wollen; ich werde sie jetzt nicht namentlich anführen. Aber sicher ist, Sie setzen Ihre Abge­ordneten im eigenen Klub unter Druck! (Abg. Dr. Baumgartner-Gabitzer: Das gibt es ja gar nicht! – Abg. Hornek: Frechheit!) Und ich werde da nicht zuschauen, das kann ich Ihnen versichern! Wir leisten unseren Beitrag gegen die Verwahrlosung!

Das ist nicht allein meine Meinung. Ich darf beispielsweise an ein Buch erinnern, das jetzt erschienen ist, und zwar von einem niederländischen Journalisten, der sich der Sache Stronach angenommen hat, aber vor allem der Beziehungen des Herrn Finanz­ministers in diesem Gewirr. (Abg. Hornek: Ein Journalist?) Er widmet ein Kapitel der Beschaffung dieser Eurofighter und geht davon aus, dass es plausibel ist, es als Skandal zu bezeichnen, dass der Finanzminister am Schluss interveniert hat, dass das mit Abstand teuerste Gerät beschafft wird. (Abg. Hornek – auf Rechnungs­hof­präsidenten Dr. Moser deutend –: Sie glauben dem Herrn Präsidenten nicht, aber einem Journalisten? – Zwischenruf der Abg. Dr. Baumgartner-Gabitzer.) Das wollen Sie nicht wahrhaben, und diese Aufklärung wollen Sie verhindern. Aber wir werden auch noch zu dieser Zitatensammlung kommen, und dann wird Ihnen das weitere Zwi­schenrufen vergehen. (Abg. Hornek: Das werden Sie nicht verhindern können!)

Es ist dem Herrn Finanzminister vorbehalten geblieben – auch in anderen Zusam­men­hängen, daher passt das mit dem Rechnungshof so wunderbar hier herein –, etwa – Kollege Pilz hat es gestern hier erwähnt – die Bestellung der Aufsichtsräte für die ÖIAG mit einem „sauteuren“ Beratungsvertrag machen zu lassen, herausgekommen sind dabei die „Freunde des Prinzhorn“. Der Rechnungshof hat diesen Vorgang, nämlich den Vergabevorgang, das Vorgehen der beauftragten Beratungsfirma, massiv kritisiert. Und dann gehen Sie, Herr Bundesminister, her und beauftragen ein weiteres Gut­achten, um die Kapitel 8.1 inklusive 13.2 des betreffenden Rechnungshofberichtes zu widerlegen!

Ich halte das für einen Skandal. (Zwischenruf des Abg. Hornek.) Sie haben eine Serie von Beratungsverträgen vergeben, um Ihre eigene Verschwendungssucht und Ihren Nepotismus hier zu kaschieren. Und wenn Ihnen dann der Rechnungshof auf die Schliche kommt, vergeben Sie noch einen Beratungsvertrag! (Zwischenrufe der Abge­ordneten Hornek und Dr. Baumgartner-Gabitzer.)

Ich darf damit schließen, dass Präsident Fiedler zu diesem Vorgang gesagt hat: Da können wir den Rechnungshof gleich abschaffen!, und übergebe dieses Dokument seinem Nachfolger, Herrn Moser. Es würde mich bei Gelegenheit interessieren, wie er diesen Vorgang qualifiziert.

Rufen Sie nicht dauernd so nervös dazwischen. (Abg. Hornek: Kein Mensch ist ner­vös!) Kümmern Sie sich lieber darum, wie hier gearbeitet wird, denn Sie sollten auch ein Gewissen haben, auf das Sie ja verpflichtet sind. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Mag. Kogler überreicht Rechnungshofpräsidenten Dr. Moser ein Schrift­stück. – Abg. Hornek: Was bist du denn so nervös? – Abg. Reheis – in Richtung ÖVP –: Nervös seid ihr!)

10.56

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Bucher zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite