Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 83. Sitzung / Seite 105

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bezweifeln, dass angesichts generell sinkender Ausgaben für das Bildungswesen ge­rade für den täglichen Sport ausreichend Ressourcen vorhanden sein sollen.

Beweisen wird der Herr Sportstaatssekretär auch müssen, wie er flächendeckend in allen Kindergärten Österreichs das Bewegungsbedürfnis der Kleinsten unterstützen will, nämlich im gesamten Bundesgebiet und für alle Kinder im gleichen Ausmaß. Der Herr Sportstaatssekretär hat im Budgetausschuss erwähnt, dass für die Dotierung von Pilotprojekten für mehr Bewegungsangebote für Kinder 1,5 Millionen € zur Verfügung stehen.

Tatsache ist, dass in Kärnten ein Projekt verwirklicht werden soll, das 100 000 € aus dem Topf der besonderen Bundessportförderung zur Verfügung gestellt bekommen hat, wobei für 50 Kinder 2 000 € zur Verfügung gestellt werden.

Herr Staatssekretär Schweitzer! Die Latte liegt also relativ hoch, was die Versorgung aller Kinder mit dieser Förderung der motorischen Fähigkeiten im gesamten öster­reichischen Bundesgebiet anlangt. Wenn Ihr Bekenntnis zu mehr Bewegung für gesün­dere Kinder ernst gemeint ist und davon alle Kinder Österreichs profitieren sollen, dann werden Sie wesentlich mehr Mittel in die Hand nehmen müssen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

14.49

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Faul. Auch er spricht 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


14.49

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungs­hofes! Sehr verehrte Staatssekretäre! Bevor ich ein paar Worte zum Sport und zu den Initiativen sage, gestatten Sie mir nur eine grundsätzliche Feststellung zum Kollegen Pack und zur Kollegin Wolfmayr betreffend Herberstein.

Die Sozialdemokratie in der Steiermark ist ja nicht gegen die Auslagerung von Kultur­gütern in Regionalitäten, das haben wir ja nie gesagt. Wir sind sehr interessiert daran, dass sich in diesem schönen touristischen Gebiet etwas entwickeln kann. Wogegen wir aber etwas haben, ist, dass die Frau Landeshauptmann in ihrer Funktion als Kultur­referentin gleichsam die gräfliche Hürde der Frau Herberstein erklimmt und aus einem absolutistischen Verständnis heraus dort Förderungsgelder vergibt, vorbei an allen Gremien und Entscheidungsträgern. (Abg. Miedl: Das stimmt doch nicht!) Das ist es, wogegen wir und wehren! Es kann doch nicht sein, dass die Frau Landeshauptmann in ihrer Funktion quasi zur Gräfin aufsteigt und Gelder verteilt. (Beifall bei der SPÖ.)

Nun zum Zweiten, Herr Staatssekretär Schweitzer. Weil Sie jedes Mal die Initiativen für Jugendliche und Kleinkinder im Sportbereich erwähnen, muss ich sagen: Folgendes war für uns eine interessante Erfahrung: Wir haben beide Male Anfragen an Ihr Ressort gestellt, letztlich auch an das Unterrichtsministerium die Anfrage gestellt, wie man das finanzieren kann. Wir sind – das ist ganz interessant – auf Folgendes drauf­gekommen: dass sich nämlich sowohl das Staatssekretariat als auch das Ministerium diesbezüglich für unzuständig erklären. Das heißt: Ihr Wille, auch der Wille von Frau Unterrichtsministerin Gehrer ist da, aber wir wissen leider noch nicht, wer das zahlen soll. Wer das in Wirklichkeit zahlt, das sind die Gemeinden – wir draußen! Wir Bürger­meister bleiben übrig, uns bleibt die Belastung.

Herr Staatssekretär Morak, in Anbetracht der erhöhten Budgetmittel, die Ihnen hoffent­lich nicht vom Bundeskanzler für irgendwelche repräsentativen Sportgroßereignisse wieder abgezweigt werden – heute hatte es ein bisschen den Anschein, dass der Herr Bundeskanzler gibt und auch wieder nimmt –, würde ich Sie bitten, einen Teil dieses Geldes der Frühförderung von Kindern, dieser Jugenderziehung zu widmen. Die Pro-


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