Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 11

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den Nationalrat in die Entscheidungen miteinzubeziehen und in regelmäßigen Abstän­den zu berichten.“ (quartalsmäßig)

Zuweisungsvorschlag: Land- und Forstwirtschaft

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Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Gradwohl, Sie haben auf Ihrem Antrag einen Zuweisungsvorschlag: Land- und Forstwirtschaft. Diesen Zusatz halte ich aber für nicht notwendig, denn das ist ja ein Antrag, über den wir gleich nach dieser Debatte abstimmen werden. Daher wird er nicht zugewiesen. Verstehe ich das richtig? (Abg. Gradwohl: Ja!) – Danke.

Wir kommen zum nächsten Redner, das ist Herr Abgeordneter Grillitsch. Seine Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


9.09

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kol­leginnen und Kollegen! Schönen guten Morgen an all jene, die schon hier sind! Ich be­danke mich insbesondere bei meinen Kollegen der Regierungsfraktionen, dass sie so zahlreich gekommen sind und damit Interesse an der Land- und Forstwirtschaft zeigen. Denn wenn man in die linke Reichshälfte schaut, sieht man: Das Interesse an den bäuerlichen Familien und an der Landwirtschaft ist nicht sehr groß, meine Damen und Herren (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen), wirklich nicht sehr groß, aber wir werden das aushalten. (Zwischenruf des Abg. Gradwohl.)

Wir werden das aushalten, wenn die Preise passen und wenn ihr endlich einseht, dass die Bauern sichere politische Rahmenbedingungen brauchen – und wir in diesem Haus stellen diese sicher. Ich gehe davon aus, dass ihr eure nicht anwesenden Kollegen davon überzeugen werdet, dass das notwendig ist.

Meine lieben Freunde! Kolleginnen und Kollegen! (Abg. Mag. Gaßner: Die Freunde sind dort drüben!) – Das ist richtig, ich habe eh dort hinübergeschaut. Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Die bäuerlichen Familien und die Bauern in Österreich – ich glaube, da werden Sie mir alle zustimmen – hatten ständig große Herausforderungen zu bewältigen, haben einen enormen Veränderungsprozess miterlebt: nicht nur die Entwicklung weg von der Agrargesellschaft hin zur Industrie- und heute Informations- und Wissensgesellschaft, sondern auch eine gewaltige Technisierung in der Land- und Forstwirtschaft, in Wahrheit weg vom Pferd hin zum Traktor, weg von der Zugsäge hin zum modernen Holzmähdrescher, weg von der Sense hin zum Mähwerk.

Trotzdem finden wir heute in Österreich eine Kulturlandschaft vor, die über Generatio­nen nachhaltig von Bauernhand geprägt wurde, die viele von Ihnen und viele andere Gesellschaftsgruppen für schützenswert halten. Und das ist ein Kompliment und eine Anerkennung der bäuerlichen Leistungen in Österreich.

Vor allem muss man auch dieses neue Anforderungsprofil für die Bäuerinnen und Bau­ern (Abg. Öllinger: LandarbeiterInnen!) mit bedenken, Herr Kollege Pirklhuber: den Konsumenten, den Österreicherinnen und Österreichern sichere Lebensmittel zur Ver­fügung zu stellen, umwelt- und naturgerechte Produkte zur Verfügung zu stellen, die Landschaft offen zu halten, auch als wesentliche Grundlage für den Tourismus. (Abg. Gradwohl: Da müsst ihr auch etwas tun dafür! Da braucht der Landesrat Plank nicht sagen, dass der Wald beim Fenster hereinwächst!) – Ich verweise auf das Interesse der SPÖ an Landwirtschaftsfragen. Schauen Sie in Ihre Sitzreihen! – Und die Bauern müssen gewisse Dienstleistungen zur Verfügung stellen.

 


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