Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 42

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ziert werden müssen und dass auch insgesamt die Qualität und das Know-how leiden wird, dass man 08/15-Untersuchungen macht, aber keine Spezialuntersuchungen mehr vornimmt!

All das passiert nur, weil der Sparstift, weil der Rotstift diktiert und Sie sich nicht dage­gen wehren! Sie brauchen das dem Herrn Finanzminister ja nur ganz banal zu erklä­ren: Derzeit werden pro Person in Österreich 7 € für die Lebensmittelsicherheit, die AGES, aufgewendet. Würden 10 € pro Person aufgewendet, wäre das eine finanzielle Sicherstellung, die die Lebensmittelsicherheit und die Qualität wirklich garantiert. – Das ist ein ganz einfaches Argument. Bitte, sorgen Sie dafür, dass dem entsprochen wird! (Abg. Neudeck: ... 40 Prozent mehr!)

Zum Schluss noch einen Hinweis aus Ihrer eigenen Zeitschrift. Ich lese ja mit Freude die Fachzeitschrift „Ländlicher Raum“, und zwar nicht nur im Parlament, sondern manchmal auch im Zug. Darin habe ich einen sehr positiven Ansatzpunkt gefunden, nämlich im Titel des Artikels: „Mehr Bäuerliche Produkte aus Österreich – Besser für Klima, Umwelt und Wirtschaft“.

Ja! Das unterstreiche ich als Konsumentensprecherin! Wir können den CO2-Ausstoß durch Verkehrsreduktion massiv verringern, wenn wir 10 bis 30 Prozent des Imports von Nahrungsmitteln durch lokale, wahrscheinlich auch qualitativ bessere heimische Produktion substituieren. Wir können damit Arbeitsplätze sichern; in diesem Artikel werden 17 000, 49 000 Arbeitsplätze in diesem Zusammenhang genannt.

Aber eine Initiative von Ihnen, bei den KonsumentInnen wirklich dafür zu werben und dabei diesen Klimaschutzaspekt, diesen Verkehrsreduktionsaspekt, diesen Qualitäts­aspekt voranzustellen, vermisse ich! Und bitte, verwenden Sie das Geld nicht für Um­fragen, die No-Na-Net!-Ergebnisse wie: Die Menschen sind durch Luftschadstoffe und Lärm belastet. – Das wissen wir ohnehin.

Verwenden Sie Ihr Geld also dafür, für heimische Produkte zu werben. Das kommt den Bauern zugute, bringt Lebensmittelqualität für die KonsumentInnen und stellt gleichzei­tig eine Klimaschutzmaßnahme dar, beinhaltet also auch Klimaschutzaspekte! Ich sehe darin eine Perspektive, die sich dann auch in Budgetzahlen niederschlagen kann. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

11.06

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Missethon. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordne­ter.

 


11.06

Abgeordneter Dipl.-Ing. Hannes Missethon (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Ich habe die bisherige Debatte sehr aufmerksam verfolgt und dabei den Ein­druck gewonnen, dass die Regierungsparteien über ein anderes Kapitel debattieren als die Oppositionsparteien. Wir debattieren Umwelt und Landwirtschaft , Sie offensichtlich Katastrophenschutz. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der ÖVP und der Frei­heitlichen. – Abg. Dr. Pirklhuber: Wir reden über das Budget 2005, über die Grund­bilanz!)

Geschätzte Damen und Herren! Wer es schafft, nur einen einzigen Satz zu der positi­ven Umweltentwicklung in Österreich in den letzten 25 Jahren zu sagen – einen ein­zigen Satz! –, und alles andere nur negativ sieht, dem muss ich sagen: Ich werde auf diese negative Debatte nicht einsteigen, ich verlasse die rot-grüne Raunzerzone und sage Ihnen die Wahrheit! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen. – Zwischenrufe bei den Grünen.)

 


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