Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 52

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rung, und dieses Geld sichert mindestens 20 000 Arbeitsplätze. Also auch für den Tou­rismus ist die Landwirtschaft natürlich ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Im Landwirtschaftsbudget – und ich glaube, das ist auch sehr wichtig – findet dieser „Urlaub am Bauernhof“ natürlich Resonanz und ist mit 320 000 € jährlich im Förde­rungsprogramm vorgesehen. Also nicht nur die Wirtschaft insgesamt, sondern auch die Landwirtschaft akzeptiert und sieht diese positiven Errungenschaften des Tourismus.

30 Prozent des Einkommens der Bauern – das sind Schätzungen, die von Wirtschafts­experten gemacht worden sind – kommen heute direkt oder indirekt aus dem Touris­mus. Auch das zeigt einmal mehr, wie wichtig dieser Faktor ist.

Ein kleiner Teil der Landwirtschaft, der natürlich auch mit dem Tourismus zu tun hat, der aber auch die Entwicklung der Landwirtschaft in Österreich deutlich macht, ist die Weinwirtschaft. Wenn man sich die Entwicklung der Weinwirtschaft in Österreich in den letzten Jahren vor Augen führt, so kann man gerade in diesem Bereich von einem enormen Qualitätsfortschritt, einem enormen Qualitätssprung, fast einem Quanten­sprung sprechen; das geschieht natürlich auch durch Förderungen.

Wenn man sich heute die Weingüter in Österreich anschaut, wenn man gerade das Burgenland näher betrachtet, kann man sagen, dass allein im letzten Jahr mit 197 Mil­lionen € Investitionen in die Weinwirtschaft – davon, das sollte man auch sehen, waren 41 Millionen € Förderungen – Enormes erreicht worden ist. Also auch hier ein Impuls in den Qualitätstourismus der Zukunft. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Der Tourismus, und damit komme ich zum Ende meiner Ausführungen, lebt mit und von den Bauern – und umgekehrt leben auch die Bauern mit und vom Tourismus. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.42

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Faul. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


11.42

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Nur ein Wort zu dieser Aussage „Raunzer-Ecke“. Wer die Rede des Kollegen Grillitsch von heute morgen noch im Ohr hat, könnte meinen, der Fritz Grillitsch will ein „Klage- und Jammermonat“ für Bauern ausrufen, einen österreichischen „Jammerdan“, habe ich mir gedacht. Um das einmal richtig zu stellen: Das Strickmuster des Fritz Grillitsch als Bauernbündler ist immer dasselbe: die Punzierung in einen Klassenkampf, damit sich gegen alle Argumente, die von uns, von der Opposition, kommen, seine Mannschaft geschlossen hinter ihm vereint. – Das zum einen.

Kollege Auer hat heute von der Wirtschaft gesprochen. Ich muss ihm da beipflichten, und dazu, Herr Minister, nur ein Beispiel aus der Wirtschaft aus meiner Region:

In der VA-Tech Hydro werden wir rund tausend Arbeitsplätze durch diese verfehlte In­dustriepolitik der österreichischen Bundesregierung verlieren. Und, Herr Bundesminis­ter, ich habe mir das angesehen: Es werden 300 Nebenerwerbslandwirte davon betrof­fen sein. Diese haben es einerseits zwar leichter, weil sie in ihre bäuerlichen Betriebe zurückkehren können – da haben es Arbeitnehmer wesentlich schwerer, in unserer Region einen Arbeitsplatz zu finden –, aber andererseits weiß ich, wenn ich Ihre Be­triebsprämien für die insgesamt 250 000 Betriebe anschaue, dass die Nebenerwerbs­bauern in meiner Region nicht zu den 80 Privilegierten gehören, die über 70 000 € bekommen werden, sondern sie gehören zu den übrigen der 250 000, die zwischen 2 000 und 9 000 € Betriebsprämie pro Jahr bekommen werden. Das heißt, sie werden


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