Wie wichtig uns dieses Thema ist, beweisen die zahlreichen Aktivitäten allein im heurigen Jahr. Auch im Jahre 2005 werden seitens des AMS selbstverständlich die notwendigen Gelder zur Verfügung stehen. Ein paar Fakten dazu: 15 Lehrlingsakquisiteuren ist es gelungen, Österreichs Unternehmen, so die WKÖ, zur Bereitstellung von insgesamt mehr als 1 000 neuen Lehrstellen zu bewegen. 1 800 neue Lehrstellen werden, wie bereits erwähnt, vom Bund, von den Ländern und von den Gemeinden geschaffen und bereitgestellt. 500 überbetriebliche Ausbildungsplätze gemäß § 30 Berufsausbildungsgesetz, die eine komplette abgeschlossene Lehrausbildung gewährleisten, werden im heurigen Jahr bereitgestellt, und zwar zusätzlich zu den 7 300 bestehenden JASG-Plätzen, deren Lehrgangsdauer von zehn auf zwölf Monate ausgedehnt wurde. – Die Finanzierung von weiteren derartigen Ausbildungsplätzen ist übrigens selbstverständlich auch im kommenden Jahr sichergestellt.
Meine Damen und Herren! Mit diesem Mix an Maßnahmen konnten wir eine deutliche Entspannung im Lehrlingsbereich erreichen, wie ja auch die aktuelle Arbeitsmarktstatistik zeigt. Demnach sind deutlich weniger junge Menschen als im vergangenen Jahr auf Lehrstellensuche; auch die Vermittlung durch das AMS funktioniert schneller als bisher.
Im Rahmen der Initiative „Job4Youth“ wurden mittlerweile rund 9 600 Jugendliche qualifiziert und beschäftigt. Die Kosten dafür betrugen fast 50 Millionen € – und auch dieses Programm wird im Jahre 2005 weitergeführt.
Besonders schade finde ich es deshalb, wenn die SPÖ gerade in diesem Bereich – außer undifferenzierter Polemik – nichts zu sagen hat, dort aber, wo sie selber Verantwortung trägt, nur wenig zustande bringt.
Meine Damen und Herren! Abschließend ein kurzer Blick nach Wien, und zwar speziell für Sie, Herr Kollege Hoscher. Während Ende Oktober 2004 die Zahl der Lehrstellensuchenden österreichweit um 2,9 Prozent zurückgegangen ist, ist sie in Wien um 9,9 Prozent gestiegen. Die Zahl der verfügbaren offenen Lehrstellen war in Wien um 10,4 Prozent rückläufig. – Österreichweit hatten wir dabei sogar eine Steigerung, nämlich um 0,9 Prozent, zu verzeichnen.
Einmal mehr, meine Damen und Herren: Der Vergleich macht uns sicher! (Beifall bei der ÖVP.)
18.20
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Scharer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.
18.20
Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Kollegin, genau das, was Sie ausgeführt haben, zeigt, was passiert, wenn man Arbeitsmarktpolitik einseitig betreibt. Es stimmt tatsächlich, dass sich die Lehrlingssituation entspannt hat, aber mit Ende Oktober waren über 30 000 Jugendliche im Alter von 19 bis 24 Jahren, die zwar eine gute Ausbildung haben, aber keine Jobaussichten, arbeitslos. Wenn man diese Gruppen nicht beobachtet, dann passiert genau das: dass man die Mittel in einen Bereich hineinsteckt (Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Bartenstein) und die anderen Zielgruppen außer Acht lässt.
Über 42 000 ältere Arbeitslose, also Arbeitslose über 50 Jahre, sind vorgemerkt (neuerliche Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Bartenstein), die nur erschwert auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen sind. Doch Sie, Herr Minister, rühmen sich weiterhin ob der drittniedrigsten Arbeitslosenrate in Europa. Das, meine Damen