Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 30

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mitnichten ist es so, dass der Familienlastenausgleichsfonds 2008 nicht mehr defizitär sein wird, ganz und gar nicht.

Ich habe Sie auch gefragt, welche Notwendigkeiten Sie vor diesem Hintergrund bei der Finanzierung des Familienlastenausgleichsfonds sehen. Darauf bekomme ich die schriftliche Antwort, dass der Bund weiterhin vorläufig in Vorlage treten wird und daher keine zwingenden Gründe für eine Änderung der Finanzierung des Familienlastenaus­gleichsfonds gegeben sind.

Herr Bundesminister, das verstehe ich nicht ganz: Die Regelung, dass der Bund in Vorlage tritt, ist für Ausnahmesituationen gedacht, aber wenn jetzt in Permanenz der Familienlastenausgleichsfonds im Defizit ist und in Permanenz der Bund in Vorlage treten muss, dann ist das schlicht und einfach nichts anderes als eine Steuerfinanzie­rung über die Hintertür. Daher müsste man, würde ich sagen, darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoller wäre, den Familienlastenausgleichsfonds in der derzeitigen Form zu überdenken und aufzulösen und auf eine Steuerfinanzierung überzugehen, die meiner Meinung nach auch noch sozial gerechter wäre (Abg. Steibl: Schon wieder eine Steu­er!), weil dann alle Bevölkerungsgruppen entsprechend ihren Möglichkeiten zu der Fi­nanzierung der Familienleistungen beitragen würden und nicht so wie jetzt eine soziale Schieflage entstehen würde, weil manche Bevölkerungsgruppen mehr, manche über­haupt nicht und manche weniger dazu beitragen. (Beifall bei der SPÖ.)

Zum Thema Kinderbetreuung wäre auch noch einiges zu sagen. Da ist ein größerer Posten vorgesehen, allerdings bei weitem nicht groß genug. Damit sollen gemeinde­übergreifende Pilotprojekte finanziert werden. Das ist meiner Meinung nach grundsätz­lich interessant und gut, aber erstens viel zu wenig, weil Sie damit das Problem der mangelnden Kinderbetreuungseinrichtungen nur durch neue Statistiken zu lösen ver­suchen und nicht mittels Maßnahmen. Zweitens möchte ich Ihnen sagen, dass wir sehr genau beobachten werden, wo und in welchen Bereichen diese Pilotprojekte stattfin­den und was Sie damit fördern werden.

Dringend notwendig wäre eine Wiedereinführung der früheren – in Schilling gesehen –Kinderbetreuungsmilliarde, mit der tatsächlich die Gemeinden unterstützt werden, den vorhandenen Bedarf zu stillen. (Beifall bei der SPÖ.)

10.24

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Steibl zu Wort gemeldet. Die Latte liegt heute hoch bezüglich Geschäfts­ordnungsmäßigkeit. – Bitte, Frau Kollegin.

 


10.24

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Kollegin Sabine Mandak hat behauptet, dass die In­terventionsstellen Budgetkürzungen hinnehmen müssten beziehungsweise müssen. (Abg. Mandak: Nicht heuer! Heuer bleibt es gleich!)

Tatsache ist: Im Bundesvoranschlag 2005 sind auf Grund von Umschichtungen für die Interventionsstellen 1,5 Millionen € aus Mitteln des Bundesministeriums für Inneres vorgesehen. Dies übersteigt den Betrag aus dem Jahr 2004 um zirka 250 000 €. Auch im Förderbudget ist eine Erhöhung der Mittel um zirka 70 000 € vorgesehen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Neudeck: Die Berichti­gung war in Ordnung!)

10.25

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Misse­thon für 5 Minuten an das Rednerpult. – Bitte.

 


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