Ich glaube daher, dass wir nicht nur bundespolitische Ansätze, sondern auch eine Reihe von Ansätzen im Regionalbereich haben.
Ich bin gerade auch dabei, für Kinder mit Sprachentwicklungsbehinderungen und sonstigen Behinderungen im Schulbereich regionalpolitische Förderungsmodelle einzuführen, um auch im Bereich von lernschwachen und durch Sprachstörungen benachteiligten Kindern Modelle einer besseren Betreuung unter Einbeziehung der Familie umzusetzen.
Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage formuliert Frau Abgeordnete Mandak. – Frau Kollegin, bitte.
Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Herr Minister! Sie sagen, Sie wollen gerne Familien in Konfliktsituationen unterstützen und ihnen helfen. Meine Frage lautet: Warum werden dann die Budgets der Interventionsstellen nicht stärker erhöht? Dort gibt es großen Bedarf an mehr Beratung, vor allem auch deswegen, weil die Wegweisungen in Österreich mehr werden – Gott sei Dank. Trotzdem ist es nicht möglich, die Familien entsprechend zu beraten und zu unterstützen, weil für das notwendige Personal nicht die dafür erforderlichen finanziellen Mittel vorhanden sind.
Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Mag. Herbert Haupt: Frau Kollegin! Ich darf Sie darauf hinweisen, dass in dem Bereich, wo das Familienministerium diese Beratungsstellen fördert, für den Anteil, der für unseren Bereich geleistet wird, die Fördermittel ausreichend sind.
Sie wissen, dass in diesem Bereich ja sehr viele andere Leistungen auch von anderen Ministerien erbracht werden. Ich bin nicht bereit, für andere Ministerien die Fördermittel aus dem familienpolitischen Bereich zu erhöhen. Für unseren Bereich sind sie aus unserer Sicht ausreichend, und ich bin bemüht, das dichte Netz der Familienberatungsstellen so auszubauen, dass in den österreichischen Verwaltungsbezirken eine möglichst große Erreichbarkeit gegeben ist.
Ich habe leider
aus der Vergangenheit, aus der Zeit vor 2000, ein Netz von Beratungsstellen
übernommen, wenn ich das so sagen darf, wo an manchen Orten in Österreich
mehrere, einander konkurrenzierende Beratungsstellen gewesen sind, während in
vielen Bereichen sozusagen ein „weißer Fleck“ auf der österreichischen Landkarte
war. Es kann nicht angehen, dass die ländlichen Bereiche gegenüber den
städtischen Bereichen benachteiligt werden! (Demonstrativer Beifall des Abg.
Hornek.)
Ich sage hier, auch über alle Parteigrenzen hinweg, dass mir das Modell des Burgenlandes sehr gut gefällt, wo in allen Bezirksstädten entsprechende Einrichtungen vorhanden sind und nicht nur die Landeshauptstadt Eisenstadt mit einem dichten Netz von konkurrenzierenden Organisationseinheiten betraut ist. Ich würde mich freuen, wenn diese Philosophie auch in allen anderen Bundesländern Platz greifen würde.
Mein Bemühen ist es, ein flächendeckendes Netz solcher Einrichtungen zu schaffen, und mein Bemühen ist es weiters, das Geld für Familienberatungen zur Verfügung zu stellen. Die anderen, dort miterledigten Aufgaben sind von anderen Ministerien zu finanzieren. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Die letzte Zusatzfrage formuliert Frau Abgeordnete Binder. – Frau Kollegin, bitte.
Abgeordnete Gabriele Binder (SPÖ): Herr Bundesminister! Wir wissen, dass die Familienleistungen in Österreich sehr, sehr gut sind. Trotz alledem leben besonders Familien mit mehreren Kindern oftmals am Rande der Armut.