Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 87. Sitzung / Seite 124

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner. – Bitte.

 


14.26

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Hohes Haus! Frau Kollegin Lapp, da Sie zuerst von Verantwortung ge­sprochen haben, muss ich sagen, ich sehe es als absolut unverantwortlich an, wenn ein Landeshauptmannstellvertreter aus Oberösterreich alle oberösterreichischen Abge­ordneten auffordert, gegen eine Gesetzesvorlage zu stimmen, die in Zukunft für die Pensionssicherung der künftigen Generationen steht. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir diskutieren heute sehr kontroversiell die Aus­wirkungen der Pensionsharmonisierung auf die Frauen. Die Zuhörer werden wirklich schon nicht mehr wissen, wem sie glauben sollen und was eigentlich stimmt. Daher möchte ich jetzt Klarheit schaffen, und zwar durch Experten, durch unverdächtige Experten, die sicher am allerbesten wissen, wie sich dieses Pensionsmodell in Zukunft auf die Frauen auswirken wird. (Abg. Keck: Das hat man eh gemerkt ...! – Abg. Silhavy: Keine Ahnung!)

Der Pensionsexperte der Arbeiterkammer Peter Wenig stellt in der „Kleinen Zeitung“ fest: Frauen sind in Zukunft die Gewinner.

Professor Marin und Professor Mazal, die Pensionsexperten, sagen heute in der „Wiener Zeitung“: Die wirklichen Gewinner im ASVG sind die Frauen. (Abg. Mandak: Geh!)

Das heißt, die Kritik von Ihnen, von der SPÖ und den Grünen, geht eindeutig an den Fakten vorbei, denn Frauen haben endlich eine Chance auf eine eigenständige Alters­sicherung. (Abg. Mandak: Ja, aber die Höhe!) Seit Jahrzehnten – und das ist Tat­sache – sind die Pensionen für Frauen in Österreich so niedrig wie in keinem anderen Land in der EU. Über ein Drittel der 60-jährigen Frauen hat keine eigene Pension. Es ist schon fast unwürdig, wenn Frauen erst Witwen werden müssen, damit sie ver­gleichbare Pensionen wie Männer bekommen.

Ich möchte hier wiederum den Experten Marin zitieren, der in einem Interview in der Zeitschrift „NEWS“ am 14. Oktober gesagt hat:

„Für nichts davon“ – damit meint er die jetzige Situation der Frauen bezüglich der Pen­sionen – „ist die gegenwärtige Regierung verantwortlich, im Gegenteil, die Lage der Frauen wird sich deutlich verbessern.“

Die Lage wird sich verbessern, weil in Zukunft die Kindererziehungszeiten endlich als Leistungen anerkannt und in den Pensionen entsprechend berücksichtigt werden.

Die SPÖ hat nicht nur verantwortungslose und sehr unseriöse Aussagen im Laufe dieser ganzen Debatte getätigt, Sie verstricken sich auch ständig in Widersprüche. Damit meine ich insbesondere hinsichtlich des Rechts auf Teilzeitarbeit. Frau Kollegin Csörgits hat gesagt, Teilzeitbeschäftigung sei eine Pensionsfalle. Andererseits konnte es Ihnen bei den Teilzeit-Debatten nicht weit reichend genug sein.

Ich würde vorschlagen: Lesen Sie einmal die Vorlage genau! (Abg. Mag. Lapp: Haben Sie sie schon gelesen?) Für vier Jahre Kindererziehung wird die Beitragsgrundlage sowohl von der Teilzeitarbeit als auch jene von 1 350 € zusammengezählt, also addiert, was bedeutet, dass die Frauen eine viel höhere Beitragsgrundlage haben. (Abg. Verzetnitsch: Sie müssen das durch 14 dividieren!)

Insbesondere für die Pensionen der Frauen kann man eindeutig sagen, dass das vorliegende Modell dieses Pensionsgesetzes eine praktische Sache für Frauen mit


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