Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 87. Sitzung / Seite 136

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fen sind. (Abg. Wittauer: Wissen Sie die ... für Frauen ...?) – Herr Wittauer, Sie wissen das ganz, ganz genau!

Meine Damen und Herren! Diese Bürger hat ihr Gefühl nicht getäuscht, wenn man sich die Reform 2003, aber auch jene Maßnahmen, die heute beschlossen werden sollen, genauer ansieht. Schauen wir uns doch gemeinsam die Daten und Fakten an! (Zwi­schenrufe der Abgeordneten Dipl.-Ing. Scheuch und Mag. Tancsits.)

Herr Tancsits, erinnern Sie sich noch daran, was Sie am Freitag gesagt haben? Um zirka 11.15 Uhr, 11.20 Uhr haben Sie im Sozialausschuss gemeint, dass wir in Zukunft länger arbeiten müssten beziehungsweise dass sich länger arbeiten lohne (Abg. Mag. Tancsits: Jawohl!) – darauf kommen wir noch zu sprechen. Weiters sagten Sie: Wir wollen nicht Pensionen kürzen, wir wollen, dass die Menschen länger arbeiten!

Die Realität, Herr Tancsits – wir haben uns ja die heutige Regierungsvorlage gemein­sam angesehen –, sieht leider völlig anders aus. Wir erleben, dass wir in einigen Be­reichen weiterhin massive Kürzungen hinnehmen müssen. Es ist von einigen Vor­rednern und Vorrednerinnen schon gesagt worden, trotzdem ganz kurz noch einmal, weil auch Herr Minister Haupt anwesend ist (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Zu diesen Kürzungen habt ihr euch in eurem eigenen Programm bekannt!):

Es ist in dieser Republik mittlerweile amtlich, der Herr Minister hat uns im Sozial­ausschuss Unterlagen mit drei ganz konkreten Beispielen ausgehändigt. Meine Damen und Herren, auch auf der Galerie! Der Herr Minister sagte uns, teilte uns schriftlich mit, dass die Österreicherinnen und Österreicher in einigen Bereichen in Zukunft Kürzun­gen von 15 bis 20 Prozent hinnehmen müssen. Das ist Faktum, das ist amtlich, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Es wurde heute hier verkündet – auch Herr Wittauer hat das deutlich gesagt –, wir hät­ten nunmehr eine Harmonisierung. – Herr Wittauer, das ist keine Harmonisierung! (Abg. Wittauer: Sagen Sie das in Wien! ...!) Kolleginnen und Kollegen, Arbeiter und An­gestellte zahlen 22,8 Prozent, die Selbständigen 17,5 Prozent, die Bauern 15 Pro­zent. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Mag. Haupt. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wo zahlt denn ein ...?)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Da meinen Sie, das sei eine Harmoni­sierung?! – Das ist etwas anderes! (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Bedenken wir, wie momentan die Situation in vielen Bereichen ist! Wir stellen fest, dass die durchschnittliche Frauenpension in dieser Republik laut Angaben des Haupt­verbandes bei 675 € liegt! (Abg. Mag. Scheucher-Pichler: Ja, aber das hat nichts mit der Harmonisierung zu tun! – Abg. Marek: Ja! Bisher!) Wenn man einer Frau mit einer derartigen Pension nur wenige Euro nimmt (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Warum nehmen wir etwas weg? Das ist doch lächerlich!) und wenn die Frauen in Zukunft weniger als 675 € an Pension erhalten (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Warum haben die Frauen so wenig Pension? Weil Sie es in 30 Jahren ...!), wenn die zukünftigen Pensionistinnen weniger erhalten, so denke ich ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Scheuch, Sie sitzen nicht auf Ihrem Platz – und Sie stören den Redner! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch – sich zu seinem Sitz­platz begebend –: Das muss man aber stören!) Das kann ich nicht tolerieren! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Weil es nicht wahr ist, was er sagt!) – Wenn Sie mich noch weiter kommentieren, erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

Am Wort ist Herr Abgeordneter Schopf.

 


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