Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 87. Sitzung / Seite 139

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Wir waren nämlich diejenigen, die das Beschäftigungsverbot der früheren Karenz­geldregelung durch eine attraktive Zuverdienstgrenze und Zuverdienstmöglichkeiten ersetzt haben, meine Damen und Herren. Erst durch das Kinderbetreuungsgeld erhal­ten auch Studentinnen und nicht berufstätige Frauen entsprechende finanzielle Unter­stützung. Alles, was durch Erwerbstätigkeit zusätzlich verdient wird, wird bei der Pensionsberechnung zu den vier Jahren pro Kind dazugerechnet. Auch wenn Sie sich noch so sehr bemühen, das können Sie nicht schlechtreden! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Alle Expertinnen und Experten bestätigen uns – und das wissen Sie ganz genau –, dass die Frauenerwerbsquote in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Zur Ver­einbarkeit von Familie und Beruf wird es deutliche Anreize geben. Damit wird auch die Vollerwerbsquote der Frauen deutlich steigen. Ich erinnere nur an die 10 000 zusätz­lichen Nachmittagsbetreuungsplätze für Schulkinder und das Förderbudget von 700 000 € für Projekte zur Kinderbetreuung, das von Staatssekretärin Haubner kommt. Damit wird die Kinderbetreuungsquote weiter steigen, und übrigens auch deutlich schneller, als dies früher der Fall war!

Auf dem Arbeitsmarkt wird spätestens 2010 eine Trendwende einsetzen, gut qualifi­zierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden immer begehrter auf dem Arbeits­markt werden. Natürlich wird es in erster Linie den Frauen zugute kommen! (Abg. Öllinger: Das stimmt leider auch nicht!) Außerdem sind Frauen heute immer besser ausgebildet. Der österreichische Hochschulbericht 2002 bestätigt uns, dass Frauen nicht nur bei den Studienanfängern in der Mehrheit sind, sondern mittlerweile auch unter den Absolventen an Österreichs Universitäten mehr als 50 Prozent stellen. Bei der Matura bietet sich ein ähnliches Bild: Fast 60 Prozent aller Maturanten sind weiblich. Damit stehen Frauen heute vor einer viel besseren Ausgangssituation als dies etwa bei unseren Müttern der Fall war. (Abg. Sburny: Warum verdienen sie dann in der Realität immer weniger als die Männer?)

Ich bitte Sie endlich zur Kenntnis zu nehmen, dass die jungen Frauen heute zum größten Teil – und immer mehr – sehr weit weg sind von dem Bild der armen, hilflosen Wesen, welches Sie immer zu zeichnen versuchen. Wir haben heute ein ganz anderes Selbstbewusstsein (Abg. Sburny: Und noch immer viel weniger Geld!) und eine viel bewusstere und eigenbestimmtere Lebensplanung als früher, Frau Kollegin! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich glaube daher, dass die Änderungen im Pensionssystem mit den Maßnahmen gerade für die Frauen durchaus ausgewogen sind. Durch die langsame und sukzessive Steigerung des Durchrechnungszeitraums werden diejenigen, die in den nächsten Jahren in Pension gehen, nicht unnötig hart betroffen, andererseits finden die Verän­derungen in den Lebens- und Karriereverläufen der heute jungen Frauen Berücksich­tigung im System.

Das, meine Damen und Herren, ist zukunftsorientiertes Denken und Handeln – und nicht altes Betonieren und Zementieren, wie Sie es tun! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

15.18

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lackner. Seine Wunschredezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte, Herr Kollege.

 


15.18

Abgeordneter Manfred Lackner (SPÖ): Herr Präsident! Meine Dame und meine Her­ren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Es ist immer die gleiche Masche, meine Damen und Herren: Es werden durch diese Bundesregierung Reformen angekündigt,


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