Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 167

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Ja, das ist ihre Österreichpolitik! Genauso machen Sie es bei der Umwelt. (Abg. Dr. Glawischnig: Wissen Sie, wie viele Verfahren bei der EU laufen?) Sie wissen ganz genau, dass die Umweltstandards in Österreich die Nummer eins in Europa sind. (Ruf bei der SPÖ: Gewesen!) Da können Sie jetzt predigen, so viel Sie wollen, es ist nun einmal so. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt den Vorsitz.)

Wenn Sie behaupten, dass die NGOs und die Bürgerinitiativen keine Beteiligungs­rechte hätten, dann muss ich Ihnen sagen: Sie vergessen dabei, dass sich das Abfall­wirtschaftsgesetz auf die UVP bezieht, also das, was dort enthalten ist, gilt dann umge­kehrt hier auch. Aber vielleicht haben Sie die zwei Dinge nicht richtig zusammen ange­schaut. (Abg. Dr. Glawischnig: Wissen Sie, worüber wir hier sprechen?)

Gerade in den Gemeinden draußen kennt jeder das Problem, dass in den Wäldern und Wiesen einfach Kühlschränke abgestellt werden, Waschmaschinen abgestellt werden. Das Einsammeln dieser Geräte kostet weitaus mehr, Frau Abgeordnete Glawischnig! Wenn die Gemeinden das wieder einsammeln müssen, kostet das weitaus mehr, als eine Sammelstelle einzurichten. Das wissen Sie! Es ist eben wichtig, dass das für den Bürger geschieht. Ich erinnere mich, dass es einen grünen Antrag gegeben hat, für die Handys ein Pfand einzuführen. Wir machen es anders: Die Handys können jetzt ge­nauso bei der Gemeinde abgegeben werden, und ich denke, dieses Angebot wird auch jeder Bürger annehmen. Früher hat er nicht gewusst, wohin mit diesem Elektroschrott oder Elektronikschrott. Jetzt weiß er, wo er ihn abzugeben hat.

Die Finanzierung ist auch geregelt. Es heißt: Der Hersteller ist verantwortlich. Es muss nicht alles ins Gesetz! Man fordert ja immer, dass die Gesetze abspecken sollten. Ge­wisse Dinge können in einer Verordnung geregelt werden, und das wird auch in einer Verordnung geklärt. Es kann ja nicht so sein, dass wir alles und jedes – etwa dann, wenn es Ihnen gerade passt – ins Gesetz schreiben, sondern es soll so sein, dass das Gesetz die Rahmenbedingungen enthält; das ist das Wesentliche daran.

Dass zwischen Sammel- und Abgabestelle und den Verwertungssystemen eine Koor­dinierungsstelle eingerichtet wird, eine Schnittstelle, die dafür verantwortlich ist, ist meiner Meinung nach auch sinnvoll.

Dass die gesetzlichen Grundlagen für das Datensystem geschaffen werden, für das elektronische Datenmanagement, woraus dann bis 2009 ein europäisches Datensys­tem kreiert werden soll, ist, so meine ich, auch ein wesentlicher Fortschritt.

Man darf im Hohen Haus nicht immer behaupten, dass wir erst dann, wenn wir dazu gezwungen sind, etwas tun. Es ist ganz klar, dass wir auch dann etwas tun, wenn es für die Umwelt gut ist, wenn es für den Konsumenten gut ist, und schlussendlich mün­det das darin, dass es für die Wirtschaft auch gut ist. Ziel ist es jedoch auch, eine europäische Harmonisierung umzusetzen, denn es ist auch ein europäisches Problem, nicht nur ein österreichisches Problem. Daran arbeiten wir, und wir arbeiten sehr gut daran. Frau Abgeordnete Glawischnig, geben Sie sich einen Ruck und stimmen Sie diesem guten Gesetz zu! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

18.04

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Dr. Strasser. – Herr Minister, bitte.

 


18.04

Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ho­hes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! In Vertretung des Herrn Umwelt­ministers, der sich, so glaube ich, jetzt auf dem Weg nach Brasilien befindet, darf ich zu den angesprochenen Punkten, insbesondere zum Abfallwirtschaftsgesetz, zur No­velle 2004 Stellung nehmen.

 


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