Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 142

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Studierende von Fachhochschulen wählen seit geraumer Zeit auch in die ÖH. Sie haben aber nichts dafür vorgesehen, dass sie sich dort irgendwie auch strukturell wieder finden.

Wenn Kollegin Brinek meint, die wollen dort überhaupt nicht hin, dann ist das besten­falls hellseherisch, schlechtestenfalls okkult, denn es gibt weder irgendwelche Studien, die das belegen, noch kommt in dem mir vorliegenden Protokoll eines vor drei Wochen stattgefundenen Meetings von Studienrichtungsvertretungen, die getagt haben, um über ihre Vertretung zu sprechen, in irgendeiner Form vor, dass sie nicht in der ÖH vertreten sein wollen.

Ihre Argumente führen sich also selbst ad absurdum, denn wenn es einen Anpas­sungsbedarf gegeben hätte, dann ganz sicher auch in diesem Bereich. Was Sie betrei­ben, ist die Ignoranz von 24 000 Studierenden, Sie betreiben eine vorauseilende Wahl­ergebniskorrektur, Sie tragen eine funktionierende demokratische Struktur zu Grabe, und Sie entlarven sich damit einmal mehr als abgehobene Drüberfahrer im Macht­rausch. (Beifall bei der SPÖ.)

15.40

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hütl. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.41

Abgeordneter Dipl.-Ing. Günther Hütl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte kurz auf den Vier-Parteien-Antrag zu sprechen kommen, und zwar geht es um Ersatzmethoden zum Tierversuch beziehungsweise um ein Verbot von Tierversuchen an Menschen­affen beziehungsweise um europäische Datenbanken.

Seit 1992 werden alternative Methoden zu Tierversuchen mit insgesamt 3,2 Millionen € gefördert, und 1,5 Millionen € wurden in den letzten sechs Jahren zur Verfügung gestellt. Das Ziel ist und war, wissenschaftlich aussagekräftige Ersatzmethoden zu entwickeln, die eine Verringerung der Anzahl oder der Belastung der Versuchstiere ermöglichen oder Versuchstiere überhaupt entbehrlich machen.

Für Kosmetika sind Tierversuche bereits verboten; ich habe darüber vor einigen Wochen gesprochen, auch über die drei „R“: Replace, reduce, refine, was so viel heißt wie: Ersetzen, vermindern und verbessern.

Bei der Entwicklung von Medikamenten nehmen die Tierversuche zwar ab, sie sind aber nach wie vor unverzichtbar. Es gibt aber eine Reihe von Alternativen zu diesen medizinischen Tierversuchen, die verstärkt gefördert werden müssen.

Bezüglich Datenbank: In Anbetracht einer zunehmenden gesamteuropäischen Ver­flechtung macht eine nationale Datenbank mit vergleichsweise geringen Daten wenig Sinn, jedoch wäre im EU-Rahmen eine wissenschaftliche Datenbank zur Vermeidung von Doppel- und Mehrfachversuchen sinnvoll, besonders im Zusammenhang mit dem von der EU eingerichteten Europäischen Zentrum für die Validierung von Alternativ­methoden.

Ich glaube, dass wir mit diesem Antrag einen Beitrag zur Verminderung dieses Tierleides leisten.

Ein Wort noch zur Opposition, auch zu dem, was Frau Kollegin Heinisch-Hosek gesagt hat: Sie warten und Sie hoffen immer, dass irgendetwas kommt, was Sie aus der Krise bringt, beziehungsweise dass eine andere Krise kommt. Aber das erinnert mich immer an einen Film von Roman Polanski, der da heißt „Wenn Katelbach kommt“, aber


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