Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 185

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vor allem die Länder in ihrer Kompetenz gefordert. Sie sind gefordert, Sparpotentiale einzulösen und die vorhandenen Möglichkeiten dafür zu nützen, sicherzustellen, dass wir in Österreich flächendeckend eine medizinische Versorgung haben.

Ich glaube, es sind sich alle politischen Parteien darüber einig, dass es nicht sein kann, dass Regionen auf ihrer Landkarte sozusagen medizinisch weiße Flecken bekommen.

Es muss sichergestellt werden, dass auch die Krankenhäuser der kleinen und mittleren Struktur erhalten bleiben, wenngleich man darauf wird achten müssen, und zwar spe­ziell in den ländlichen Bereichen, dass man diese Krankenhäuser spezialisiert, dass sie einen Schwerpunkt bekommen, der sozusagen ihre Existenzberechtigung absichert. Parallel dazu muss die medizinische Grundversorgung durch das Vorhandensein von Ärzten und von Betreuungspersonal sichergestellt sein. Das sind wir von Bundesseite und von Länderseite her den Menschen in den ländlichen Regionen schuldig. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Nun zu einer anderen Geschichte: Es gehört schon zum guten Brauch von mir, dass ich mich immer sehr darum kümmere, wie sehr sich die SPÖ mit ihren Ideen und ihren Forderungen in die Gesundheitspolitik einbringt. Ich habe das heute wieder gemacht und habe mir – Kollege Broukal hat mich dabei beobachtet – Zeit genommen, in der SPÖ-Homepage zu stöbern und dort nach der SPÖ-Gesundheitspolitik zu suchen. Ich habe, anders als bei den Pensionen, keinen Button gefunden, und habe in die Suchmaschine bei der SPÖ „Gesundheitsreform“ eingegeben – erweiterte Suche, ein Jahr auf allen Seiten, die es bei der SPÖ gibt. Siehe da, was kommt heraus? – Zu „Gesundheitsreform“ wurde nichts gefunden!

Geschätzte Damen und Herren von der SPÖ! Ich glaube, Sie sind es den Lesern Ihrer Homepage schuldig, dass Sie Ihre sicherlich guten Ideen in die Homepage stellen, damit wir von Regierungsseite uns darum kümmern und uns Gedanken machen können, was Sie davon halten. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Lackner: Sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass Sie mit dem Computer nicht umgehen können!)

18.12

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Scharer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte, Frau Abgeord­nete.

 


18.12

Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Ministerin! Das vorliegende Gesundheitspaket dieser pseudoreform­wütigen Bundesregierung bedeutet eindeutig nur eine kurzfristige Entlastung der Kran­kenversicherungen und geht eindeutig zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeit­nehmer beziehungsweise der Versicherten.

Ihre Lösungen sind einseitig und führen weiterhin zu einem Sozialabbau. Sie bestrafen die Versicherten mit neuen kostenintensiven, aufgeblähten Gesundheitsagenturen, mit neuen, zusätzlichen Selbstbehalten und mit immer mehr Leistungskürzungen.

Das ist keine Politik, die sich den Herausforderungen der gesundheitspolitischen Ent­wicklungen stellt!

Meine Damen und Herren! Sie ignorieren, dass es über eine Million Menschen in Österreich gibt, die weniger als 780 € im Monat zum Leben haben. 92 Prozent aller Steuern belasten die Erwerbseinkommen, aber nur 6 Prozent aller Steuern belasten das Vermögen.

 


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