Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 194

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Blutsicherheitsgesetz 1999 und das Behörden-Überleitungsgesetz geändert werden, auseinander setzen.

Wenn man sich diese Regierungsvorlage anschaut, dann sieht man, dass ein Bun­desamt für Sicherheit im Gesundheitswesen geschaffen wird, und zwar im Rahmen der Agentur für Ernährungssicherheit, und dass die Agentur wie schon bisher dem Bun­desamt für Ernährungssicherheit und dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheits­wesen sämtliche erforderlichen Mittel zur Wahrnehmung der Aufgaben gemäß der §§ 6 und 6a zur Verfügung zu stellen hat.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hier geht es um die Vollziehung des Arznei­mittelgesetzes, des Arzneiwareneinfuhrgesetzes, des Medizinproduktegesetzes und dergleichen.

Wir haben jetzt – und das sei in der Diskussion ganz klar gesagt – AGES 2. Es geht um die Frage, warum im Rahmen der AGES Fragen der Arzneimittelzulassung, der Medizinproduktezulassung und auch die Erfassung der unerwünschten Nebenwirkun­gen, also Fragen der Pharmakovigilanz, geregelt werden sollen.

Im Hintergrund, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von ÖVP und FPÖ, stehen Rechnungshofberichte, und zwar ein vernichtender Rechnungshofbericht darüber, wie mit Meldungen über unerwünschte Nebenwirkungen in Österreich umge­gangen wird.

Das Arzneimittelgesetz wurde bislang nicht vollzogen. Und jetzt passiert Folgendes: Genau diese Aufgaben werden der AGES zugeordnet! Ich halte nochmals fest: In der AGES haben wir ein Finanzdesaster und ein Sicherheitsdesaster zu verzeichnen.

Wir diskutieren heute eine allgemeine Sicherheitskrise, in der sich dieses Land befin­det. Ich wiederhole: Gutachten werden erst nach acht Monaten und länger erstattet. Die Europäische Union weist darauf hin, dass die Gutachten nicht rechtzeitig erstellt werden. Kollege Molterer, einer der dafür Verantwortlichen, ist leider nicht anwesend. (Abg. Mag. Molterer – mit Bundesministerin Rauch-Kallat neben der Regierungsbank stehend –: Doch, Kollege Maier! Auch diesmal bin ich da!) Kennen Sie den Revisions­bericht über die Ausschreibung für TSE-Testsysteme? Wissen Sie, was darin steht, wie viele Millionen da in den Sand gesetzt wurden?

Willi Molterer, kennst du den Bericht „Systemdiagnose“ über die Entwicklung der AGES? Kennen Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, das Schreiben von fünf Leitern von Untersuchungsanstalten, in dem sie darauf hinweisen, dass die Lebens­mittelsicherheit nicht mehr gewährleistet ist? Kennen Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, den Rechnungshofbericht über die Entwicklung der AGES?

Nun passiert Folgendes: Die AGES wird mit neuen Aufgaben betraut, obwohl weder die Geldmittel noch das Personal in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir Sozialdemokraten lehnen aus den dar­gelegten grundsätzlichen Überlegungen – und das wird heute nicht die letzte Dis­kussion gewesen sein, die wir zu Fragen der Lebensmittelsicherheit geführt haben – die heutige Beschlussfassung ab. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

18.41

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

 


18.41

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Es ist offensichtlich mein Lieblingsthema am


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite