Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 203

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Für mich besonders erschreckend ist die zunehmende Zahl bei den Jugendlichen. Bei den 15-Jährigen rauchen bereits 20 Prozent der Burschen und 26 Prozent der Mäd­chen täglich. 30 Prozent der Burschen beziehungsweise 36 Prozent der Mädchen rauchen einmal pro Woche. Viele von diesen Jugendlichen kommen aber von der Zigarette ein Leben lang nicht mehr los, und jede Zweite/jeder Zweite wird an den Folgen des Tabakkonsums sterben. Dieses traurige Ergebnis kennen wir.

Lungen- und Brustkrebs, Herzinfarkt, chronische Bronchitis und Atemwegs­erkran­kun­gen sind die häufigsten Raucherkrankheiten. Davon sind aber nicht nur die Aktiv-, sondern leider auch die PassivraucherInnen betroffen. Mit dieser Novelle wird ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung verantwortungsvolle Gesundheitspolitik gegen den krank machenden Tabakkonsum gesetzt.

Die Schutzbestimmungen für NichtraucherInnen werden verschärft und verbessert, so zum Beispiel durch die verpflichtende Ausschilderung von Rauchverboten, durch das Verbot von stückmäßig kleineren, billigeren Packungen oder durch die Verschärfung für Tabakwerbung und Sponsoring.

Diese Maßnahmen tragen wieder ein klein wenig dazu bei, dass weniger Menschen überhaupt zu rauchen beginnen beziehungsweise dass wieder mehr Menschen ihre Nikotinsucht erfolgreich bekämpfen. Darum geht es, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

19.13

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Sonnberger. – Bitte.

 


19.13

Abgeordneter Dr. Peter Sonnberger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Die Gesundheitsreform 2005 wird geleitet vom Wandel von einem passiven zu einem aktiven Gesundheitsbegriff: mit Selbstverantwortung. Es geht um eine höhere Lebensqualität des Einzelnen. Daher ist neben der Sicherung einer hochwertigen und effizienten Versorgung auch die Vorsorge ein Schwerpunkt.

Diese Gesundheitsförderung hat konkrete Ziele, und ich darf die drei wichtigsten nennen: die Reduzierung der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Reduzierung der Krebssterblichkeit und die Reduzierung der Diabetes. Um diese Ziele zu erreichen, wird heute unter anderem das Tabakgesetz novelliert. Zigarettenkonsum stellt in Öster­reich das bedeutendste vermeidbare Gesundheitsrisiko dar. Auch Passivrauchen – das ist wissenschaftlich erwiesen – schädigt die Gesundheit. Die Gesundheitskosten der auf das Konto von Tabakkonsum gehenden Krankheiten werden auf zirka 2 Milliar­den € pro Jahr geschätzt.

Angesichts dieser Tatsachen muss eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik gegen das Rauchen aktiv werden. Es geht um eine Verbesserung des Schutzes von Nicht­raucherinnen und Nichtrauchern einerseits durch eine Ausweitung bestehender Rauch­verbote sowie andererseits durch eine verpflichtende Ausschilderung derselben, ver­bunden mit Sanktionen. Auch in der Gastronomie wurden diesbezüglich sinnvolle Maß­nahmen ergriffen.

Weiters ist der Verzicht des entgeltlichen In-Verkehr-Bringens von Einzelzigaretten oder Packungen unter 20 Stück mit besonderem Blickwinkel auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen besonders wichtig.

All diese Maßnahmen sollen zu einer Verminderung des Tabakkonsums führen und somit helfen, die häufigsten Krankheiten, nämlich Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Bronchitis und obstruktive Atemwegserkrankungen, zu reduzieren.

 


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