Novelle zum
ASFINAG-Gesetz; alle anderen Teile werden andere Kollegen aus meiner Fraktion
mitbehandeln.
Ich darf zur
ASFINAG feststellen, dass da vor allem schwerpunktmäßig die Möglichkeit für die
ASFINAG aufgemacht werden soll, sich auch im Ausland zu beteiligen soll und zu
expandieren. Darüber hinaus ist auch eine Konzernumstrukturierung erfolgt, wodurch
nunmehr sieben neue Gesellschaften gegründet wurden.
Man muss sich vorstellen: Bei ungefähr 100, 120 Beschäftigten sieben
Gesellschaften zu gründen, bedeutet sieben Geschäftsführer, bedeutet wieder
sieben Mal die Ausstattung eines Büros, bedeutet womöglich auch noch sieben
Autos et cetera – also eine sehr aufwändige Angelegenheit! Der Schwerpunkt
liegt allerdings darin, sich auch im Ausland beteiligen zu können.
Jetzt könnte man sagen: Es ist ganz gescheit, wenn sich eine
österreichische Firma auch im Ausland beteiligt oder Anteile von ausländischen
Unternehmen kauft. Nur muss man wissen, wovon man ausgeht: Die ASFINAG ist an
und für sich eine Gesellschaft, die zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes
steht und für die somit auch zu 100 Prozent der Steuerzahler haftet. Die
ASFINAG ist darüber hinaus eine Gesellschaft, die derzeit einen Schuldenstand
hat, der sich um 8,5 Milliarden € bewegt und sich vermutlich bis 2012
auf 12 bis 13 Milliarden € erhöhen wird.
Ich glaube nicht, dass es sehr intelligent ist, wenn sich eine
Gesellschaft, die sich selber noch finanzieren, die sich selber noch rechnen
muss – bis zum Jahre 2042 soll sich das dann irgendwie gerechnet
haben, also „astronomische“ Zeiträume für Finanzierungsströme – im
Ausland mit weiteren Schulden beteiligt –, denn das geht ja nur über
weitere Schulden, für die die Steuerzahler wieder bürgen müssen.
Selbst die Bundeswirtschaftskammer ist sehr skeptisch. – Ich habe mir
deren Stellungnahme angesehen, die lautet:
„Da die bisherige Schuldenbelastung somit weiter mitgetragen und auf diesem
Wege getilgt werden muss, sollte sichergestellt sein, dass alle Gesellschaften
der ASFINAG einen Beitrag dazu leisten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass in
absehbarer Zeit die gewinnbringenden Tätigkeiten an Auslandstöchter übertragen
werden und die österreichischen Mauteinnahmen vorrangig zur Tilgung der
Schulden anstatt zum Ausbau der heimischen Infrastruktur verwendet
werden.“ – Gezeichnet „Mitterlehner“.
Ich kann das nur voll unterstützen. – Das ist die Realität. Solange
Generaldirektor Hecke bei der ASFINAG von Road-Pricing auch für PKW spricht,
würde ich überhaupt warnen, irgendwelche Abenteuer im Ausland vorzunehmen, denn
es können auf gar keinen Fall über die Gelder der österreichischen
Autofahrer und womöglich über Road-Pricing für PKW im Ausland irgendwelche
Risikogeschäfte gemacht werden.
Ich glaube, wir
sollten da vorsichtig sein. Ich sage nicht, dass es für immer so sein soll,
aber derzeit ist es, glaube ich, zu früh, solche Überlegungen
anzustellen. – Wir werden daher dieser Gesetzesvorlage nicht zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
20.46
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter
Miedl. – Bitte.
(Abg. Dr. Niederwieser: Der
Miedl wäre doch ein Innenminister! – Abg. Öllinger: Neuer Minister!)
20.46
Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Herren Staatssekretäre! Lieber Kurt Eder: Mit dem Denken hätte die durchaus erfolgreiche OMV nie so erfolgreich werden können. Das, was die ASFINAG da vor hat, ist in einer