Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 235

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boomenden Branche richtig: zur richtigen Zeit zu investieren. (Abg. Eder: ... Milliarden Schulden! Und der Steuerzahler bürgt!)

Wir machen per Gesetz etwas möglich, das jedem Wirtschaftsunternehmen möglich sein soll, und ich denke, das ist gut so. Das ist eine boomende Branche. – Oder soll man es den Italienern überlassen?

Meine Damen und Herren! Wir beschließen mit dieser Gesetzesvorlage das digitale Kontrollgerät, das eine EU-Vorgabe ist und im Wesentlichen zu mehr Verkehrs­sicherheit führen wird. Das wird bewirken, dass das Arbeitszeitgesetz und das Arbeits­ruhegesetz eingehalten werden – und das europaweit.

Wir werden mit diesem Gesetz auch eine KFG-Novelle beschließen, wo das Organ­mandat für das Anschnallen im Auto erhöht wird. Jene, die sich nicht anschnallen, werden also mit einem höheren Organmandat zu rechnen haben, und das Telefonieren im Auto soll auch mit einem höheren Organmandat belegt werden.

Ob die Strategie, mit höheren Organmandaten zu einer Verhaltensänderung zu kom­men, tatsächlich erfolgreich ist, werden wir zu beobachten haben. Das, worum es uns von der ÖVP in dieser Frage geht, ist, durch Maßnahmen verhaltensändernde Wirkun­gen beim Autofahrer zu erzielen. Ich denke, wir werden das beobachten und uns zur rechten Zeit wieder zu Wort melden. In diesem Sinne bitte ich um Annahme dieser Gesetzesvorlage. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

20.47

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Moser. – Bitte.

 


20.48

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­te Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! Angesichts der Kombination dieser Tagesordnungspunkte ist meine Stellungnahmen in drei Teile gegliedert:

Erstens, was das Luftfahrtgesetz anlangt: Das ist unserer Ansicht nach wieder eine verfassungsrechtlich etwas bedenkliche Ausgliederung. Es ist zweitens nicht geklärt, wie weit es wirklich zu Verbilligungen kommt. – Unserer Ansicht nach sind Verteuerun­gen angesagt. Der dritte Kritikpunkt umfasst die AnrainerInnenrechte, weil gerade Flug­lärm das Umweltproblem Nummer eins in Wien beziehungsweise in Wien und Umge­bung ist. Deshalb werden Sie nachvollziehen können, dass wir diese Gesetzesvorlage nicht mittragen.

Ähnlich verhält es sich mit dem 34. Tagesordnungspunkt, mit dem ASFINAG-Gesetz. Da sehen wir eine Kombination von Investment im Umfeld von Österreich teilweise mit Risikohaftung beim österreichischen Steuerzahler/bei der österreichischen Steuerzah­lerin – und das noch dazu in Kombination mit dem Vorantreiben von österreichischen Baufirmen und -unternehmen im Ausland, wo aber die Republik immer wieder haf­tungsmäßig mehr oder weniger im Hintergrund steht.

Es ist in letzter Zeit ja interessant, in den Medien zu lesen, dass die ASFINAG – ich glaube, mit 9. November – bereits diese wirtschaftlichen Avancen und diese wirtschaft­lichen Strategien eingeschlagen hat, also praktisch diese Übernahme der heimischen Mautbetreiberfirma Europass von der Autostrade bereits vorgenommen hat. Wir schaffen aber heute – und heute ist der 10. Dezember – erst die gesetzliche Grund­lage dafür. Das ist ja wirklich ein starkes Stück, dass die ASFINAG als republikeigener Betrieb eigentlich bar jeder Gesetzesgrundlage am 9. November bereits wirtschaftliche Schritte unternimmt, die erst jetzt rechtlich gedeckt sind!

 


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