Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 237

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Ich betone nochmals: Ich bin für Kostenwahrheit. Nur: Wäre da Kostenwahrheit gegeben, dann, so würde ich meinen, dürfte es keinen Unterschied machen – ich führe ein Beispiel an –, einen Privatpilotenschein bei der ACG zu verlängern oder einen Berufspilotenschein. Der Arbeitsaufwand, der Verwaltungsaufwand ist exakt der gleiche, nur der Berufspilotenschein kostet beispielsweise ein Vielfaches der Gebühren des Privatpilotenscheins.

Ich frage mich auch, wie es hinsichtlich der Gehaltsstruktur aussehen wird. Wir wissen ja, dass in den Jahren nach der Ausgliederung die Durchschnittsbezüge bei der Austro Control GmbH entsprechend gestiegen sind – das heißt, gewaltig angestiegen sind. Wie wird das nun sein? – Es werden ja Beamte zur ACG wechseln. Heißt das, dass im Zuge der Kostenwahrheit durch höhere Bezüge dann auch die Gebühren wieder stei­gen, oder ist das auszuschließen? – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.55

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Marizzi. – Bitte.

 


20.55

Abgeordneter Peter Marizzi (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geschätzte Herren Staats­sekretäre! Hohes Haus! Ich möchte gleich an die Ausführungen des Kollegen Hofmann anschließen.

Es ist nicht nur so, dass die Privaten gegen die Austro-Control-Gesetzgebung Sturm laufen. – Auch die Fluglinien lehnen diese Novelle aus Sorge um mehr Kosten ab. Ich glaube, wir haben uns im Ausschuss lange genug und sehr ausführlich darüber unter­halten. Die Skepsis des Kollegen Hofmann teilen wir auch.

Es wird aber auch die Luftfahrt mit zusätzlichen Kosten belastet. Da muss man sich fragen, ob diese Änderungen gerechtfertigt sind. Natürlich ist auch die ganze Konkur­renz­situation mit unter Betracht zu ziehen. Auch der Schutz der Bürger ist in dieser Novelle nicht enthalten. Durch die Ausgliederung können Verteuerungen entstehen, wie schon gesagt wurde.

Herr Staatssekretär Kukacka hat gemeint, die Ausgliederung bringe Vorteile. – Auf der anderen Seite hat der Rechnungshof gemeint, diese Vorteile seien nicht gegeben. Herr Staatssekretär Kukacka hat gemeint, es gebe Synergieeffekte. – Der Rechnungshof hat gesagt, diese Synergieeffekte seien nicht gegeben. Es wurden die Anrainerrechte nicht gewahrt. Es gibt genug Kritikpunkte und Widersprüche, aber es gibt zu wenig Kostenwahrheit. Es gibt keinen Anrainerschutz. Die Verfassungskonformität ist, wie vor allem auch Kollegin Moser gemeint hat, nicht gegeben und so weiter.

Einer der wesentlichen Punkte dieser Sitzung des Verkehrsausschusses war auch der Antrag, den die Grünen bezüglich der Postämter eingebracht haben. Da gab es eigent­lich zwei unterschiedliche Meinungen seitens der beiden Herren, die jetzt hinter mir auf der Regierungsbank sitzen.

Die eine Meinung war eine konsensbereite, eine einsichtige, eine gesprächsbereite. Auf der anderen Seite gab es so eine – ich darf es so pointiert sagen – Betonierer­meinung, so ein Drüberfahren, Herr Staatssekretär Kukacka! (He-Rufe bei der ÖVP.) – Es war so! Die, die im Verkehrsausschuss gesessen sind, wissen ganz genau, was Herr Kukacka über die Postämter gesagt hat. Staatssekretär Mainoni hat meinem Gefühl nach versucht ... (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Kukacka.) – Das steht nicht auf der Tagesordnung, aber ich kann über den Verkehrsausschuss reden, Herr Staatssekretär Kukacka!

 


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