würdig, weil im Endeffekt gerade dieser ländliche Raum, von dem auch meine Vorredner gesprochen haben, ein sehr bedeutender Raum ist.
Es ist zwar nicht ausreichend, nur über Postamtsschließungen zu diskutieren und zu sagen, die Regierung dünne den ländlichen Raum aus, aber im Gesamten gesehen ist dieser ländliche Raum sicherlich einer der wichtigsten Lebensräume. Und wenn man über diese Postamtsschließungen diskutiert und sie auch ins Kalkül führt, so muss ich bei aller Kritik an gewissen Schließungen ganz ehrlich sagen:
In meiner eigenen Heimatgemeinde wurde vor einem Jahr das Postamt geschlossen. Es hat damals eine irrsinnige Diskussion darüber gegeben, wir haben Unterschriften gesammelt, es war auch im Gemeinderatswahlkampf das Thema Nummer 1. Was ist allerdings herausgekommen? – Dieses Postamt einer kleinen Gemeinde mit knapp 1 000 Einwohnern wurde geschlossen, die Qualität der Post ist aber seit der Schließung gestiegen. Das muss man ganz ehrlich sagen! Es macht nämlich jetzt der Briefträger diese Arbeit mit, er bringt Geld, er holt Geld ab, nimmt Briefe mit, erledigt alles.
Das zeigt anhand eines konkreten Beispieles bei uns zu Hause, dass es, wenn man die Alternativen gut durchdenkt, wenn man Alternativen sichert, wenn man alternative Möglichkeiten anbieten kann, nicht immer das Wichtigste ist, dass das Postamt – ein gelbes Gebäude oder dieses Zeichen irgendwo an der Wand – trotz Defizit geöffnet ist, sondern das Wichtigste ist, dass man es mit ständig sinkenden Ressourcen schafft, die Infrastruktur aufrechtzuerhalten, weil wir nämlich im Endeffekt alle – egal, ob Opposition oder Regierung – nicht mehr Geld zur Verfügung haben werden.
Ich habe mir vorhin die Abfangjägerdebatte
angehört. Es wird faszinierend sein, wenn ein Roter oder Grüner in die Regierung
kommen sollte. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird der erste Schritt
sein, die Abfangjäger abzubestellen, der zweite Schritt wird wahrscheinlich
sein, alle Postämter wieder aufzusperren, und der dritte Schritt wird womöglich
sein, die gesamten Agrarförderungen zu verändern. (Demonstrativer Beifall
bei der SPÖ.)
Ich gebe nur eines zu bedenken, meine
geschätzten Damen und Herren: 2 000 Milliarden Schilling Schulden
müssen abgebaut werden, müssen zurückgezahlt werden, es müssen dafür Zinsen
gezahlt werden. Jeden Tag sind das 290 Millionen Schilling. Man darf sich
nicht vor der Realität fürchten, das ist nicht gut. Im Endeffekt ist mir die lösungsorientierte
Arbeitsweise der Bundesregierung zehnmal lieber als dieses
Das-Blaue-vom-Himmel-herunter-Erzählen der Opposition. (Beifall bei den
Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)
14.21
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. Kräuter zu Wort gemeldet. Herr Abgeordneter, bitte beginnen Sie mit der Wiedergabe der Behauptung, die Sie zu berichtigen wünschen.
14.21
Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mein Vorredner, Herr Scheuch, hat tatsachenwidrig behauptet, ich hätte mehrfach vorzeitig die Sitzung verlassen. (Ruf bei der ÖVP: Das stimmt!) – Das stimmt in keinem einzigen Fall!
Ich war selbstverständlich bei jeder
einzelnen Sitzung von Beginn bis Ende dabei. Herr Kollege Scheuch, das können
Sie in den entsprechenden Protokollen nachlesen. (Beifall bei der
SPÖ. – Abg. Grillitsch: Nein, das stimmt nicht!)
14.22