Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 162

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die Bauern, die österreichische Landwirtschaft die Umstellung seit dem Jahr 1995 sehr gut bewältigt haben. Wobei ich durchaus darauf Wert lege, dass die öffentlichen Mittel großteils Ausgleichszahlungen sind und keine Subventionen oder Förderungen, wie es fälschlicherweise von der Opposition immer wieder genannt wird. Für Ausgleichszah­lungen müssen die Bauern entsprechende Leistungen erbringen, und die Erlösverluste durch die niedrigeren Produzentenpreise werden uns damit nur teilweise ausgeglichen.

Prüfberichte zeigen, dass die öffentlichen Mittel im agrarischen Bereich sehr korrekt und gut abgewickelt werden. Dies gelingt vor allem durch die gute Zusammenarbeit der bäuerlichen Betriebe mit den Ortsbauernschaften, Bezirksbauernkammern, Landwirt­schaftskammern und der Agrarmarkt Austria.

Einige Sätze zur Verteilung der Milchrichtmenge im Jahr 2004. – Die verteilten 36 000 Tonnen stammen eigentlich aus Quoten, die aus der Zuteilung im Jahr 1999/2000 verkauft oder verleast wurden. Aus diesem Grund ist bei der Zuteilung so vorgegangen worden, dass jene Betriebe, die zwischen 2000 und 2003 Quoten gekauft haben, entsprechend anteilig etwas bekommen haben. Das ist rein sachlich begründet und nicht anders zu interpretieren.

Im Ausschuss hat sich relativ schnell gezeigt, dass es der Opposition eigentlich darum ging, einerseits eine Neid-Debatte führen zu wollen, zum anderen einen Keil in die Bauernschaft treiben zu wollen, und nicht darum, sich sachlich mit dem System der Ausgleichszahlungen und der öffentlichen Mittel in der Landwirtschaft auseinander zu setzen.

Ein Blick über die Grenze ins rot-grüne Deutschland hätte genügt: In Österreich wird die Landwirtschaft mit 1. Jänner 2005 durch die Einführung des Agrardiesels mit 50 Millionen € entlastet, während in Deutschland die bäuerlichen Betriebe im Jahr 2005 durch die Mineralölsteuererhöhung beim Diesel auf 50 Cent entsprechend belastet werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.54

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Gahr. 2 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


16.54

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Das Thema dieses Unterausschusses – Agrarförderungen und Ausgleichzahlungen – braucht kein Abwägen untereinander, kein Aufzeigen der Gegensätze, sondern ich glaube, es ist wichtig, dass wir eine Gesamtsicht haben.

Worum geht es bei diesen Förderungen? – Es geht darum, dass wir Impulse für die Zu­kunft setzen, dass wir breiten Nutzen stiften, aber es geht auch um eine Gesamtverant­wortung für dieses Land. Die Gesellschaft steht ja eigentlich hinter der Landwirtschaft und hinter den bäuerlichen Betrieben, und aus dieser Sicht sind diese Agrarförderun­gen auch gerecht; sie sind ein Ausgleich oder eine Entschädigung für die sinkenden Produktpreise.

Österreichs Landwirtschaft funktioniert. Es geht darum, dass wir auch in Zukunft eine flächendeckende Bewirtschaftung haben, dass wir eine gepflegte Natur und sauberes Wasser haben. Es geht um Natur- und Bodenschutz, es geht aber auch um Kultur- und Ressourceneinsatz. Aus dieser Sicht ist der österreichische agrarpolitische Weg – viele Länder in Europa sind in Richtung Produktförderung gegangen –, der Weg der länd­lichen Entwicklung ein zukunftsweisender Weg, weil er alle Betriebsstrukturen, alle Betriebseinheiten und eine vielfältige Produktion zulässt.

Der Beweis, dass auch das Fördermodell in der Verwaltung funktioniert, ist, dass in der EU pro 1 000 € Förderung 14 € zurückbezahlt werden. In Österreich werden pro


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