Präsident Moser unterschrieben hat? (Abg.
Neudeck: An Ihrer Interpretation!) Nein, ich habe nur Ihre Zahlen. (Abg. Neudeck: Zweifel an Ihrer
Interpretation!) Ach so, Ihre Lesefähigkeit ist es, Herr Kollege Neudeck.
Das kann sein, dass das ein Problem ist.
Für solche Fälle, wo Probleme mit dem Rechnen und dem Lesen gegeben
sind – über die PISA-Studie haben wir heute schon diskutiert –, gibt
es für diese Zwecke auch Grafiken hier drinnen, Herr Kollege Neudeck. Sehr
praktisch. Gleich auf Seite 32 sehen Sie nämlich, dass diese
Bundesregierung ... (Abg. Neudeck: Sie halten es ja verkehrt!) –
Nein, nein, nein! Das ist schon richtig. (Abg.
Bucher: Sie sollten das Buch umdrehen!) Sie wollen es nicht sehen,
dass diese Regierung jene ist, die das Defizit seit dem Jahr 2001 laufend
erhöht. Die Kurve endet hier beim Jahr 2003 – Herr Kollege Neudeck,
das ist für Sie interessant – bei 1,1 Prozent des BIP. Aber schon das
Budget, das Sie im Herbst mitbeschlossen haben, steht bei 1,9 Prozent, und
darin ist ein Bundesdefizit von mindestens 2,6 Prozent enthalten. (Abg. Bucher: Sie vermischen
Äpfel mit Birnen!) Sie sind eine Defizitmacher- und – ich bleibe bei
Ihrer Diktion – Schuldenmacherregierung. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber bleiben wir doch bei der Kernfrage: Was hat das dem Land gebracht?
Sind wir beim Wirtschaftswachstum angestiegen? Das haben wir nicht
festgestellt. Damals waren es noch 3,1 Prozent, und Sie kennen die
aktuellen Wirtschaftswachstumszahlen. In dem Berichtsjahr, in dem die reale
Situation sowieso noch besser war, waren wir gerade einmal bei 1 Prozent.
Jetzt sage ich einmal, was das bedeutet, wenn man es grosso modo
betrachtet: nicht erfüllt, was versprochen wurde, falsche Propaganda,
rückgängige öffentliche Investitionen, höhere Arbeitslosigkeit –
60 000 mehr Arbeitslose! –, viel geringeres Wachstum und eine
steigende Inflation. – Schämen Sie sich für diese Art von Finanzpolitik!
Sie ist wirklich nicht das, was man als hohe Qualität bezeichnen kann.
Aber der Herr Minister war ja nicht nur in diesem Bereich tätig, er war
ja auch für die New Economy tätig. Es ist dies ein Tag, an dem wir
leider – und ich sage das wirklich mit Bedauern – zur Kenntnis nehmen
müssen, dass das Oberlandesgericht Wien feststellen musste, dass entgegen dem
Einwand der weisungsgebundenen Staatsanwaltschaft gegen den Beschluss der
Ratskammer das Verfahren im Zusammenhang mit der Erhebung wegen eines
allfälligen Finanzstrafdeliktes im Bereich Verein New Economy und Bundesminister
Grasser fortgesetzt werden muss.
Ich sage mit
aller Deutlichkeit, meine Damen und Herren: Dieses Land kann sich keinen
Minister leisten, gegen den es eine rechtskräftige Anklage gibt, und auch
keinen, von dem bereits die zweite Instanz festgestellt hat, dass er als
Verdächtiger einzuvernehmen ist. So eine Person hat der Bundeskanzler dem
Präsidenten zur Entlassung vorzuschlagen und einen besseren Vorschlag zu
machen. Suchen Sie einmal bei der ÖVP! Vielleicht finden Sie einen besseren
Finanzminister. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
18.37
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort
gemeldet ist Herr Abgeordneter Jakob Auer. Freiwillige Redezeitbeschränkung:
4 Minuten. – Bitte.
18.38
Abgeordneter Jakob Auer
(ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Herr Präsident des Rechnungshofes!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe erwartet, dass der Herr
Kollege Matznetter im tiefem Brustton seiner rhetorischen Möglichkeiten hier
herausgeht und versucht, den Finanzminister anzuschwärzen und dann auch noch
die Budgetzahlen in Zweifel zu ziehen. (Abg.
Mag. Trunk: Das aber sehr zu
Recht!)