Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 28

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Österreich ist zurzeit das drittreichste Land Europas und das zwölftreichste Land der Welt. Wir wollen das erhalten und wenn möglich sogar ausbauen. Eine kürzlich präsen­tierte Studie der European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions bescheinigt Österreich eine herausragende Lebensqualität im Vergleich zu den 25 Ländern in der Europäischen Union (Abg. Dr. Jarolim: Ist das neu?):

Platz eins für die Qualität von Sozialleistungen, Platz eins in der Gesundheitsvorsorge (Abg. Parnigoni: Das waren wir immer schon!) und Platz eins, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft. Platz zwei für die Einschätzung der Sicherheit des eige­nen Arbeitsplatzes, des Einkommens und der Wohnsituation.

Die Österreicherinnen und Österreicher haben sich in dieser Untersuchung sehr klar artikuliert: Österreich ist ein wunderbares Land zum Leben und zum Arbeiten. Ver­besserungen sind natürlich immer gewünscht. Dafür zu arbeiten ist unsere Aufgabe! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Subjektives Empfinden, Stimmung, die Antwort auf die Frage „Wie geht es mir?“ sind sehr wichtig, weil Wirtschaft natürlich immer auch eine Frage der Stimmung, also auch eine Frage der Psychologie ist. Voraussetzung für eine gute Stimmung, für Optimismus sind aber auch objektive Fakten. Auch sie belegen, unsere Arbeit bringt gute Ernte.

In diesem Sinne halte ich fest, dass Österreich in den Jahren 2005 und 2006 schneller wachsen wird als unsere größten Handelspartner Deutschland und Italien. Unser Wirt­schaftswachstum wird über dem Schnitt der Eurozone und der „alten“ EU-15 liegen.

Ich halte fest, dass Österreich die Steuern und Abgaben gesenkt und Entlastungen umgesetzt hat, dass Österreich in den letzten Jahren eine günstige Lohnstückkosten­entwicklung in der Europäischen Union erreicht hat, was sich schon jetzt positiv für neue Jobs und Investitionen ausgewirkt hat.

In Österreich gibt es um 100 000 Beschäftigte mehr als vor dem Antritt dieser Bundes­regierung. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni.) Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist nicht einmal halb so hoch wie in der Eurozone. Wir freuen uns, dass die Einkommen der österreichischen Bevölkerung um 27 Milliarden € gestiegen sind und dass die Spar­einlagen um 14 Milliarden € gestiegen sind. (Abg. Parnigoni: Nur bei den Reichen!) In Österreich gibt es 120 000 Wohnungen mehr, es gibt 200 000 Fahrzeuge mehr als noch im Jahr 1999.

In den Jahren von 1999 bis 2006 erreicht unsere Exportwirtschaft mit einem nominellen Exportzuwachs von etwa 60 Prozent sehr gute Erfolge. Seit 2002 gibt es eine positive Handelsbilanz. (Abg. Öllinger: Traummännleinzahlen sind das!)

Im letzten Jahr wurden mehr als 30 000 neue Unternehmen gegründet, wir haben da­mit heute um 70 000 Unternehmen mehr als noch 1999. Meine Damen und Herren, diese Bilanz lässt sich sehen, viele in Europa beneiden uns darum! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Der Bund wird im kommenden Finanzjahr bei prognostizierten Einnahmen von 60,4 Milliarden € Ausgaben von 66,1 Milliarden € tätigen. Das gesamtstaatliche Defizit wird 2006 bei 1,7 Prozent liegen. Wir nehmen dieses Defizit ganz bewusst in Kauf, weil wir mit den Entlastungen der Steuerreform den Wirtschaftsaufschwung unterstützen.

Ich stimme aber mit all jenen überein, die sagen, wir müssen das Defizit in den nächs­ten Jahren wieder reduzieren, denn hohe Defizite bedeuten weniger Wachstum, weni­ger Investitionen und mehr Arbeitslose. Das Gegenteil, also höheres Wachstum und neue Arbeitsplätze sind unser Ziel. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Parnigoni.) Deshalb ja auch die Wende der Finanzpolitik seit dem Jahr 2000.

 


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