Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 21

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Wir haben in den letzten zehn Jahren unsere Exporte verdoppelt und haben nach Irland die beste Performance in der gesamten EU aufzuweisen. Irland hat eine jährlich durchschnittliche Steigerung in der Höhe von 11,2 Prozent und wir eine Steigerung im Ausmaß von 10,5 Prozent. Was aber noch wichtiger ist, als dass wir die Exporte gesteigert haben, ist, dass wir die Importe reduzieren konnten. Das heißt also, unsere Leistungsbilanz ist nach Jahren, in denen sie defizitär war, wieder ausgeglichen.

Warum das so ist, ist einfach erklärt: weil wir nämlich unsere Arbeitsproduktivität verbessert haben. Wir haben uns, was die Lohnstückkosten anlangt, im Jahr 1995 noch auf dem 11. Platz befunden und sind jetzt auf den 7. Platz vorgerückt. Wett­bewerbsfähigkeit hängt entscheidend von den Lohnstückkosten ab, und da haben wir uns wirklich sehr gut entwickelt. Das kommt auch im World Competitiveness Report entsprechend zum Ausdruck. Die Score card zeigt, dass wir im Jahr 1994 an 28. Stelle waren und uns in den letzten Jahren auf den 13. Platz vorgearbeitet haben. Das ist ein enormer Erfolg für die österreichische Wirtschaft. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zweiter Punkt, meine Damen und Herren: Es ist gerade in den Bilanzen, die jetzt immer wieder aus der EU-Mitgliedschaft gezogen werden, sehr oft von Frau Staats­sekretärin Ederer und ihren berühmten 1 000 S die Rede. – Wenn Sie es genau nehmen, dann schauen Sie sich einmal die Inflationsraten an: Wir hatten im Jahr 1993 und vorher immer mehr als 3 Prozent. Wir haben diese 3 Prozent in den gesamten zehn Jahren nie gehabt, haben jetzt vielleicht ein bisschen Probleme durch die steigen­den Ölpreise, aber im Großen und Ganzen immer Raten um 1 bis 2 Prozent, einmal, im Jahr 1999, waren es sogar nur 0,6 Prozent.

Was heißt das, meine Damen und Herren? – Das ist ja für die Fernsehzuschauer wirk­lich interessant! – Das heißt, auch nach Wifo-Studien, dass wir uns im Jahr 1,1 Milliar­den € ersparen. Umgerechnet auf die 1 000 S der Frau Staatssekretärin Ederer: Als Österreicher erspart man sich pro Person 145 €. – Das ist der Vorteil der EU!

Vielleicht der größte, der wirklich größte Vorteil, meine Damen und Herren, ist: Wir haben unsere Strukturen geändert, wir gehen langsam den Weg von der Grundstoff­industrie hin zur Technologieorientierung, hin zur Innovationsorientierung, so wie es international üblich ist, und da hat uns die EU geholfen. Warum die EU? – Weil in diesem Zusammenhang viele Forschungsmittel zu uns gekommen sind, weil es Rah­menprogramme der EU gab und auch von der Bundesregierung die richtigen Maßnah­men gesetzt wurden.

Wenn Sie sich die Betriebsgründungsstatistik und all die Maßnahmen anschauen, dann können Sie feststellen, dass es nicht so ist, dass es nur Große gibt. Wir haben pro Jahr 30 000 neue Betriebe, 1 000 Kleinbetriebe mehr! – Die EU ist daher ein guter Boden für uns, für unsere Betriebe und – denn Betriebe sind ja kein Selbstzweck – damit für die Arbeitsplätze in Österreich. Diese haben sich im EU-Vergleich positiv ent­wickelt, wir haben eine Spitzenstellung erreicht! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir haben die Chancen in der EU ergriffen. Ich glaube, Sie von der Opposition sollten auch sehen: EU ist kein Ergebnis, EU ist ein Prozess, und diesen Prozess müssen wir bestens mitgestalten, sonst werden wir gestaltet werden! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

9.52

Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schieder. – Bitte, Herr Kollege.

 


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