Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 24

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höchstens ein Tropfen auf dem heißen Stein. Man muss auch die großen Brocken angreifen, und man muss auch zum Beispiel die LKW-Flotte nachrüsten, den Alt­bestand nachrüsten. Ich denke, es ist nicht mehr vertretbar, der Frächterlobby weiter­hin Geschenke zu machen, wenn auf der anderen Seite Kinder jede Woche, jeden Tag mit Medikamenten behandelt werden müssen und ins Krankenhaus müssen.

Herr Umweltminister, ich denke, Eltern können Sie so nicht mehr ins Gesicht schauen, und ich erwarte mir heute tatsächlich echte Maßnahmenvorschläge, wie wir das Prob­lem in Österreich lösen. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

10.10


Präsident Dr. Andreas Khol: Für eine einleitende Stellungnahme zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll. 10 Minuten Redezeit als Soll-Bestim­mung. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


10.10.35

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ein wichtiges Thema: Feinstaubbelastung in Österreich, in der Europäischen Union. Frau Abgeordnete Glawischnig, mein Motto als Umweltminister in der Regierung heißt: Alles für die Kinder tun! Ich bin Familienvater, habe drei Kinder, wohne in Wien und nehme dieses Thema sehr, sehr ernst. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir müssen uns heute klar werden, wo die Aufgabenverteilung liegt, wer wo Verant­wortung trägt in diesem sensiblen Bereich. Ich bin dankbar dafür, dass wir uns sehr ordentlich mit einem Gesetzeswerk auseinander setzen, das in Österreich Bestand hat, das ambitionierter ist als das in der Europäischen Union und das eine gute Aufteilung zwischen Bundes- und Landesverantwortung gebracht hat.

Feinstaubbelastung ist – kurz zusammengefasst – auf zwei Themen zurückzuführen: Ein Block ist die so genannte Grundbelastung und ein zweiter das, was auf Spitzen­belastung, Wetterlagen, Verkehrsdichten und viele andere Dinge zurückzuführen ist, also Grundbelastung und Spitzenbelastung.

Wir haben damals sehr intensiv über ein Bundesgesetz diskutiert, ein Gesetz zum Schutz unserer Luft. Es wurde auch umgesetzt. Es waren die Bundesländer, die explizit und deutlich gefordert haben: Wenn es eine Grundbelastung gibt und dann bei Spitzenwerten regional extrem unterschiedlich Feinstaubbelastung auftritt, dann möch­ten wir, die Bundesländer, die Statuserhebung, die Erstellung der Maßnahmen­kataloge und die Maßnahmen in unserer Hand haben. Das wurde korrekt und deutlich umge­setzt!

Was habe ich, was haben wir in unserer Bundesverantwortung getan, um die richtigen Schritte zu setzen? Sie sehen: Wir nehmen Verantwortung wahr!

Erstens, wichtiger Punkt: Einführung von schwefelfreiem Kraftstoff ab 1. Jänner 2004. Vorreiter in Europa, massiver Beitrag zur Frage Grundlevel, Feinstaub zu reduzieren. Also Einführung von schwefelfreiem Treibstoff.

Zweiter Punkt, ein Meilenstein in der Entwicklung, was die Frage Feinstaubreduktion betrifft: Mit 1. Juli des Jahres 2005 führen wir, führt diese Bundesregierung den Diesel­partikelfilter in Österreich ein, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Wir sind damit federführend in Europa. In vielen Aus­sagen von Vertretern der deutschen Automobilindustrie hört man auch, weil jetzt diese Bewegung in Gang kommt, werden sie serienmäßig im Dieselbereich in die Diesel­partikelfilter-Installation gehen. Ein wichtiger Erfolg! Während wir umsetzen, wird in


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