Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 118

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15. Warum haben Sie und der Bund insgesamt auf mehrmaliges Ersuchen der politisch Verantwortlichen in Salzburg und Innsbruck diesen keine Einschätzung der Situation aus der Sicht des Bundes gegeben, was sogar dazu führte, dass im Hinblick auf die Gefährdung des Projektes Klagenfurt die Umbauarbeiten in Salzburg und Innsbruck gestoppt wurden?

16. Wie beurteilen Sie als Bundeskanzler und letztlich Verantwortlicher das Problem, das gerade in der sensibelsten Phase des Projektvorhabens eine rechtliche Unsicher­heit darüber entstanden ist, wer Auftraggeber dieses Projektes Klagenfurt ist?

Wie beurteilen Sie insbesondere den Umstand, dass als öffentlicher Auftraggeber in der EU-weiten Vergabebekanntmachung 2004/S 2-001322 die Republik Österreich BUND firmiert?

Und wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die mehrfachen Aussagen Ihres Sport-Staatssekretärs vor dem Bundesrat, wonach nur die Stadt Klagenfurt Auftrag­geberin sei und nicht der Bund?

17. Welche Maßnahmen haben Sie gesetzt, um in dieser Situation die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2008 durch Österreich und die Schweiz zu sichern?

Haben Sie insbesondere konkrete Alternativprojekte geprüft und welche Ergebnisse brachte diese Prüfung?

18. Wann wird die Bundesregierung die Festlegungen für die Umsetzung der Ergeb­nisse der Bundesheerreformkommission vornehmen und welche Kosten werden daraus in den nächsten Budgetjahren entstehen?

19. 75 Prozent der Bevölkerung konstatieren, dass die Krise der FPÖ die Arbeit der Bundesregierung beeinträchtigt. Teilen Sie diesen Befund und welche Konsequenzen werden Sie als Bundeskanzler daraus ziehen?

In formeller Hinsicht wird verlangt, diese Anfrage im Sinne des § 93 Abs. 1 GOG dringlich zu behandeln.

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich erteile Herrn Abgeordnetem Cap als erstem Fragesteller zur Begründung der Dringlichen Anfrage, die gemäß § 93 Abs. 5 der Geschäftsordnung 20 Minuten nicht überschreiten darf, das Wort.

 


15.02.44

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Wenn man sich die Schlagzeilen der heutigen Ausgabe der Zeitungen ansieht, dann kommt man zu dem Schluss, dass diese Dringliche Anfrage mehr als berechtigt ist, vor allem vor dem Hintergrund, dass man den Bundeskanzler längere Zeit in den Medien entbehren musste. Nicht, dass das ein großer Verlust war, aber es ist zumindest aufgefallen – nicht nur uns, sondern auch der Bevölkerung.

In den „Salzburger Nachrichten“ von heute steht zum Beispiel – ich zitiere –: „Die FP ist nichts weiter als eine vom Steuerzahler finanzierte Gruppentherapie ohne Erfolgs­aussichten.“

Im „Kurier“ von heute heißt es, der 23. April könnte „ein Schicksalstag für die Koalition werden“.  – Das ist gleichbedeutend damit, dass der Stillstand in der Regierung, der Re­form- und Politikstillstand mindestens noch bis 23. April andauern wird. Ich prophe­zeie, sollte der FPÖ-Parteitag so ausgehen, dass die Koalition weiterhin besteht, wird das natürlich so weitergehen, weil die Streitereien prolongiert sind.

 


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