allem die Eltern zutiefst beunruhigen. Eine klare Antwort darauf ist daher erbeten, Frau Bundesministerin. (Beifall bei der SPÖ.)
17.58
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Dr. Brader. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.
17.58
Abgeordneter Mag. Dr. Alfred Brader (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Herr Kollege Rada, ich glaube, du kannst beruhigt sein: Die Schulgeldfreiheit bleibt. Das ist eine klare Sache, du kannst mich beim Wort nehmen.
Frau Abgeordnete Lapp, Sie haben in Ihrem Debattenbeitrag behauptet, dass in Niederösterreich die Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf um einen Integrationsplatz laufen müssen. – Das ist schlicht und ergreifend falsch!
Das, was Sie verschwiegen haben, gerne verschwiegen haben, ist aber folgende Tatsache: dass Eltern von betroffenen Wiener Kindern ihre Kinder im niederösterreichischen Umland betreut sehen wollen, weil dort die Integrationsmodelle weit besser funktionieren. Das ist eine Tatsache, und das sollten Sie zur Kenntnis nehmen.
Frau Kollegin Rossmann, auch Ihnen möchte
ich gerne etwas sagen – Kollegin Rossmann ist leider nicht im
Saal –: Sie haben gesagt, dass die Lehrergewerkschaft in den
Schulreformprozess nicht eingebunden werden soll. Ich glaube, das ist falsch,
die Lehrergewerkschaft ist genauso ein Schulpartner wie alle anderen auch und
in ihrer Bedeutung ganz, ganz wichtig. (Ruf
bei der ÖVP: So ist es!)
Nun hat die Schulreformkommission eine Fülle von Vorschlägen erarbeitet, deren Umsetzung bereits erfolgt beziehungsweise in Planung ist. Ich möchte auf Grund der Kürze meiner Redezeit nur auf einen Vorschlag eingehen. Meines Erachtens ist der Ausbau der frühen Sprachförderung sehr, sehr wichtig, denn die Sprache ist die Bedingung für eine erfolgreiche Teilnahme am schulischen Bildungsprozess. Die frühe Sprachförderung muss daher zum Ziel haben, alle Kinder hinsichtlich der Kenntnisse der deutschen Sprache so weit zu bringen, dass sie im Unterricht prinzipiell mitkommen können. Das ist eine große Herausforderung, das ist mir schon bewusst. Es bedarf daher vor allem einer sehr frühen Diagnose.
Festhalten möchte ich allerdings schon, dass die Erstdiagnose, dass das Feststellen einer Sprachentwicklungsstörung nicht allein stehen bleiben darf, sondern dass man auch versuchen muss, deren Ursache zu eruieren. Förderprogramme – das weiß man aus der Praxis –, bei denen auf die Ursache dieser Störung nicht eingegangen wird, werden nicht erfolgreich sein.
Da wir aber wissen – das ist eine
offene Frage, die bleibt –, dass nicht alle Eltern Entwicklungsverzögerungen
zur Kenntnis nehmen wollen beziehungsweise können, muss man sich natürlich
schon überlegen, was mit jenen geschieht, die Förderprogramme nicht in
Anspruch nehmen. – Ich glaube, da werden wir genügend Diskussionsstoff im
Unterrichtsausschuss haben, denn diese offene Frage bedarf ganz sicherlich
einer dringenden Klärung. (Präsidentin
Mag. Prammer übernimmt den
Vorsitz.)
Erwähnen möchte ich auch noch, dass es nicht nur um eine frühe Sprachförderung, sondern auch um eine frühe Leseförderung geht. Ich glaube, dass es da um die Information geht und dass viele Eltern ganz einfach nicht wissen, was frühe Sprachförderung bedeutet und wie sie ihrem Kind helfen können, sodass da bestimmte Anregungen notwendig wären.
Klar ist: Wie soll, wenn in einem Haus nicht gesprochen, nicht kommuniziert und nicht vorgelesen wird, Sprach- beziehungsweise Lesekompetenz entstehen? Ich glaube,