Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 173

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schulen, jeweils im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten, die Wiener Schulen und die Wiener Teilnehmer schlechter als andere abschneiden: minus 35 Punkte im AHS-Bereich, sogar minus 52 Punkte im BMS-Bereich und minus 66 Punkte im Berufs­schulbereich.

Was muss denn noch passieren, damit Sie endlich erkennen, wie wichtig das differen­zierte Schulsystem ist? – Hier von Reformwilligkeit beziehungsweise -unwilligkeit zu reden, das kann ich Ihnen nur selber ins Stammbuch schreiben! Hören Sie da auch auf die Bevölkerung, die mehrheitlich ohnehin schon sagt – da zitiere ich den „Standard“, das „profil“, „NEWS“, aber auch andere Meinungsforschungsinstitute, die das alle zum Ausdruck bringen –, dass Ihr Modell der Gesamtschule von der Bevölkerung abgelehnt wird. (Beifall bei der ÖVP.)

Was wir – und da sage ich auch einen herzlichen Dank an die Frau Minister – mit diesem Papier hier als erstem Ergebnis des Reformdialoges zum Ausdruck bringen, ist ein erster großer und wichtiger Schritt, mit dem sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer, die immerhin Schlüssel eines guten Unterrichts sind, viel passiert. Ich rede hier vor allem von einer Professionalisierung des Lehrberufes. Dazu gehört etwa die Umwandlung der PÄDAKs in Pädagogische Hochschulen, dazu gehören aber auch die Qualifizierung der Führungsebene und überdies eine leistungsorientierte Bezahlung, was die Tätigkeit des Klassenvorstandes betrifft. Ich hoffe, dass der nächste Schritt eine generelle leistungsorientierte Bezahlung sein wird, weil es natürlich auch für den Lehrer wichtig ist, nicht schlechtgeredet zu werden, sondern auch motivatorische Anreize zu bekommen.

Im Mittelpunkt soll der Schüler, soll die Schülerin stehen. Da sind die Fünftagewoche, aber auch die freiwillige Betreuung am Nachmittag und nicht zuletzt ein Förder­unterricht das ganze Jahr über die richtigen Maßnahmen, die wir hier anbieten, um nicht nur die PISA-Ergebnisse zu verbessern – denn das ginge wahrscheinlich einfacher, auf die nächsten Umfragebögen hinzuarbeiten –, sondern tatsächlich auch das österreichische Schulsystem in Angriff zu nehmen. Wer ernsthaft daran interessiert ist mitzuarbeiten, den bitte ich auch, hier konstruktive Vorschläge zu machen. (Beifall bei der ÖVP.)

18.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Dr. Moser zu Wort gemeldet. Frau Abgeordnete, Sie kennen die Geschäftsordnungsbestimmungen. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


18.13.53

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrte Präsidentin! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Frau Kollegin Notburga Schiefermair hat behauptet, dass Herr Kollege Brosz gemeint habe, dass die Grünen gegen den Religionsunterricht seien. – Das entspricht nicht den Tatsachen!

Herr Kollege Brosz hat hingegen betont, dass wir für den Religionsunterricht im staatlichen Schulwesen ganz nachdrücklich eintreten, weil eine Verschiebung des Reli­gionsunterrichts in den privaten Bereich Tendenzen der Fundamentalisierung unter­stützt.

Es war ein deutliches Bekenntnis. Deshalb diese Klarstellung und diese tatsächliche Berichtigung. (Beifall bei den Grünen.)

18.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


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