Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 76

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13.20.41

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Dame und sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! 40 Millionen € für den Sport in Österreich sind eine schöne Zahl und gemessen an den mangelnden Initiativen für Mit­tel arbeitsmarktpolitischer Art oder weiteren Streichungen im Bildungswesen durchaus ein Lichtblick im Budgetdunkel. Dass von den erwähnten 40 Millionen auch der orga­nisierte Vereinssport profitiert, ist wichtig und mehr als legitim. Österreich hat ein gut funktionierendes Vereinswesen, das von Tausenden ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären getragen wird. Bei denen, Herr Sportstaatssekretär, sollten wir uns auch wirklich ganz herzlich für ihre Arbeit bedanken. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeord­neten der ÖVP sowie des Abg. Fauland.)

Gerne bringen sich auch die Dachverbände in die gemeinsame Kampagne „Fit für Österreich“ ein. Auch die ASKÖ hat sich hier beteiligt und wird sich beteiligen. Aber vergessen wir nicht, dass die Basisfinanzierung für die Dachverbände und die Auf­rechterhaltung der Struktur und der Sportstätten erst gewährleistet, dass man auch in Zukunft Projekte dieser Art gemeinsam ermöglichen kann. Stellen wir diese Finanzie­rung wirklich sicher!

Ein echtes Problemfeld im Bereich Sport ist allerdings völlig offen. Völlig offen ist, wie es im Schulsport weitergehen soll. Ich rede hier nicht von kleinen „Projektchen“, die durchaus erfolgreich sind und die wir auch unterstützen. Ich spreche davon, dass in den letzten Jahren im Schulsport massiv eingespart wurde, dass Sportstunden ver­loren gegangen sind, dass Sie sich (in Richtung Staatssekretär Mag. Schweitzer) leider nicht gegen Bundesministerin Gehrer, die das zugelassen hat, durchsetzen konnten, dass es an unverbindlichen Übungen fehlt, dass mancherorts nicht einmal mehr Nei­gungsgruppen oder Freigegenstände in diesem Fach durchgeführt werden können. Es gibt sogar Schulen, in denen Sport nur mehr vierzehntägig stattfindet, und wenn das dann auf einen Feiertag fällt, wird einen ganzen Monat lang kein Sport ausgeübt. All das kann nicht in unserem gemeinsamen Sinne sein!

Es ist mittlerweile, so glaube ich, Allgemeingut geworden, dass es eine „KLUG & FIT“-Studie gibt, in der nachgewiesen wird, dass Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren bereits an schweren körperlichen Schäden leiden, dass bereits – das ist eine der neuesten Erkenntnisse, die uns alle aufrütteln sollte – 14 Prozent der weiblichen und 16 Prozent der männlichen Jugendlichen zwischen 6 und 15 Jahren in Österreich an Fettleibigkeit leiden. All das ist besorgniserregend, und daher brauchen wir mehr Sportstunden in der Schule. Daher brauchen wir ein Entgegenwirken einer gewissen Form der Beliebigkeit des Aufrechterhaltens des Sportunterrichts in der Schule.

Ein weiteres Problemfeld aber, Herr Staatssekretär, wurde heute angesprochen. Du hast gesagt, am 15. Mai werde der Bau des Klagenfurter Stadions beginnen. Wir können nur hoffen, dass das die ÖVP auch zulässt! Der Klagenfurter Bürgermeister ist am Zug. Sportkanzler Schüssel hat hier bereits eine etwas vage Aussage getroffen. Ich gebe zu bedenken: Durch das Herumdilettantieren bei dieser Sportstättenbauvergabe, bei dieser Auftragsvergabe, bringen wir die gesamte Fußball-Europameister­schaft 2008 in Österreich in Gefahr.

Um das zu beweisen, möchte ich etwas zitieren und verlesen. Der Salzburger Sport­landesrat Dr. Othmar Raus hat mir Folgendes geschrieben (Abg. Fauland: Was hat er denn geschrieben?):

Ich teile „mit, dass Salzburg sich von Anbeginn an in die Fußball Europameister­schaft 2008 eingebracht hat. Dazu haben wir Verträge unterzeichnet und Festlegungen getroffen, die es nun umzusetzen gilt. Die Vorbereitungen zum Um- und Ausbau des Salzburger Stadions sind so wie in Innsbruck (...) soweit gediehen, dass nur mehr die


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