In diesem Kontext darf ich eine Dame zitieren, die Folgendes aussagt: „Die Erfahrungen, die Jugendliche im Schulsport sammeln, sind deshalb ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins Erwachsenenleben.
Moderner Sportunterricht, bestens ausgestattete Turnsäle und viele sportliche Zusatzangebote sind die Rahmenbedingungen für eine gute Nachwuchsförderung im Sportland Österreich. Sie bilden aber auch die Grundlage für eine gesunde Lebensführung und eine sinnvolle Freizeitgestaltung.“
Dieses Zitat, geschätzte Damen und Herren, stammt von der Frau Bildungsministerin Gehrer aus dem Vorwort des Österreichischen Schulsportberichts 2004.
Ich darf dem den Wunsch des Herrn Staatssekretärs nachschicken, der diese Einrichtungen auch für die Kindergärten vorhat. (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Gibt es schon!)
Angesichts der Problemlage und der zitierten Bekenntnisse sollte man daher annehmen können, dass die Regierung die wachsenden Bewegungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen nicht nur erkannt hat und Ernst nimmt, sondern auch entsprechend gegensteuert.
Geschätzte Damen und Herren! Die Realität an den Schulen ist allerdings eine andere. Das Bewegungsangebot in den Schulen wurde durch den Sparkurs der vergangenen Jahre stark eingeschränkt. In vielen AHS sind Unverbindliche Übungen im Sportbereich schlichtweg verschwunden. In zahlreichen Schulen kam es zu Kürzungen bei den Bewegungseinheiten. Von Schweitzers täglicher Turnstunde sind die Schüler sehr weit entfernt.
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Neben der Qualität sollte auch die Quantität der Bewegungsangebote relevant sein. Interessiert und erreicht das Schulsportangebot die Zielgruppe? Geht auch die Ausbildung der BewegungserzieherInnen mit den neuen Angebotsformen konform?
Allgemein ist festzuhalten, dass die Schule derzeit wahrlich wenig bewegt. Stundenlanges Sitzen in den Schulen und zu Hause bei den Aufgaben, und diese Bewegungsarmut der Kinder und Jugendlichen setzt sich häufig im privaten Umfeld fort. Immer mehr Zeit wird vor Fernsehern, Computern und anderen passiven Unterhaltungsmöglichkeiten verbracht. All diese Faktoren fordern ihren Tribut und führen dazu, dass die motorischen Fähigkeiten unserer Kinder versagen.
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Nachhaltige Impulse zur Steigerung des Bewegungsangebots an den Schulen sind weder im Bildungsbudget noch im Sportbudget 2006 explizit auszumachen. Vielmehr besteht die Tendenz, die Verantwortung an die Eltern oder an die Sportvereine zu delegieren. Dies in Verbindung mit dem bestehenden minimalen Bewegungsangebot an den Schulen lässt nur einen Schluss zu: dass die Daten zum Gesundheits- und Fitness-Status der Kinder und Jugendlichen den verantwortlichen Regierungsmitgliedern noch viel zu wenig dramatisch zu sein scheinen, um darauf zu reagieren.
Zum Schluss darf ich noch einmal eindringlich den Wunsch meiner Fraktion laut werden lassen: Herr Bundeskanzler, Herr Staatssekretär, sorgen Sie für den Bau des Stadions Klagenfurt! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Bundeskanzler Dr. Schüssel: Bringen S’ mir a’ Schaufel, und ich fang’ gleich an!)
13.35
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Fasslabend. – Bitte.
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